Vor dieser Frage stehen die meisten Holzwerker irgendwann einmal: Welche elektrische Säge macht am Anfang mehr Sinn. Muss es gleich die teure und platzraubende Tischkreissäge oder gar Formatkreissäge sein, oder reicht nicht doch die Handkreissäge mit Führungsschiene erst einmal aus?
Handkreissäge oder Tischkreissäge, oder beides? Diese Frage zu beantworten ist nicht einfach.
Vor allem in Onlineforen wird oft zu einer Handkreissäge/ Tauchsäge mit Führungsschiene geraten. Schließlich kann man damit ja locker 80-90% der anfallende Arbeiten erledigen. Natürlich geht das dann nicht ganz so komfortabel, wie mit der Tischkreissäge, dafür aber eventuell billiger und mit geringerem Platzbedarf. Und so ist es auch. Das Problem sind aber die restlichen 10-20% der Arbeiten, die sich eben nicht mit der Handkreissäge erledigen lassen. Das wären zum Beispiel das Schneiden schmaler Leisten und kleiner Teile. Das geht nur mit entsprechenden Hilfsvorrichtungen oder eben recht wackelig und unsicher. Das Gleiche gilt für das Zuschneiden mehrerer gleicher Teile. Auch das erfordert eine Vorrichtung wie zum Beispiel ein sogenanntes Zuschnittbrett. So sammeln sich dann mit der Zeit die Vorrichtungen und das mitunter teure Zubehör, damit die Handkreissäge einen halbwegs vernünftigen Ersatz für die Tischkreissäge bietet.
Mit dem richtigen Zubehör kann man mit einer Handkreissäge schon so einiges machen.
Für manches Zubehör braucht man aber auch Platz zum Arbeten, wie zum Beispiel bei diesem Anschlagsystem.
Am Ende steht dann nicht selten der Frust und die Entscheidung, dass nun doch eine stationäre Säge her muss. Obwohl, oder gerade weil ich lange Zeit auch keine Tischkreissäge hatte, rate ich inzwischen nicht mehr dazu die Tischkreissäge durch eine Handkreissäge ersetzen zu wollen. Zu den bereits genannten Nachteilen und Einschränkungen kommt nämlich noch, dass man sich mit dem Verzicht auf eine Tischkreissäge, auch vieler Möglichkeiten in der Gestaltung beraubt. Schmale Rahmen, schlanke Tischbeine oder perfekte Gehrungsschnitte sind mit der schienengeführten Handkreissäge nun einmal extrem schwierig oder eben nur mit hohem Aufwand zu bewerkstelligen. Also verzichtet man oft darauf.
Viele Holzwerker nutzen auch nicht das volle Potenzial, das eine Tisch- oder Formatkreissäge bietet. Da geht nämlich so einiges mehr als nur auf Maß schneiden und diverse Schrägschnitte. Nuten und Fälze können oft schneller gesägt, als gefräst werden. Schräge Nuten und Fälze stellen auch kein wirkliches Problem dar. Mit einem einfachen Hilfsanschlag kann man mit einer Schablone "Bündigsägen" und Fasen schneiden. Auch Winkelschnitte über 45 Grad sind auf der Tischkreissäge machbar. Dazu bedarf es aber einer Vorrichtung wie dieser hier:
https://www.holzwerken.net/Wissen/Top-Thema/Schraege-Rampe-hilft-bei-schweren-Schnitten
Aus so etwas geht mit der Tischkreissäge: Fasen schneiden mit Hilfsanschlag.
Aber es gibt an der Sache mit der Tischkreissäge einen entscheidenden Haken und das ist der Preis. Für eine halbwegs brauchbare Tischkreissäge muss man wesentlich mehr ausgeben, als für eine richtig gute Handkreissäge. Und dummerweise braucht man die Handkreissäge ja eigentlich trotzdem. Denn wer kann schon in seiner Hobbywerkstatt schwere Platten alleine durch die Gegend wuchten. Die zerteilt man besser in handliche Stücke und legt sie dann auf die Tischkreissäge. Auch das Besäumen von Bohlen geht mit einer schienengeführten Handkreissäge einfacher als auf einer einfachen Tischkreissäge ohne Besäumschlitten. Für diese Arbeitsgänge reicht aber in der Regel eine günstige Handkreissäge vollkommen aus. Man benötigt außer einer Führungsschiene und passenden Schraubzwingen auch kein weiteres Zubehör. Das gesparte Geld kann man dann wieder mehr für die Tischkreissäge ausgeben.
Große Platten lassen sich mit der Handkreissäge einfach zerlegen.
Das Besäumen von Bohlen erfordert nicht unbedingt eine Formatkreissäge.
Meine Empfehlung geht also ganz klar in Richtung Tisch- oder Formatkreissäge, statt zu versuchen alles irgendwie mit der Handkreissäge zu erledigen. Wenn Sie gute Gründe haben, die gegen eine Tischkreissäge in Ihrer Werkstatt sprechen, sollten Sie sich im Klaren sein, dass Sie mit keiner Handkreissäge der Welt eine Tischkreissäge zu 100% ersetzen können.
Und was ist mit dem Einbau einer Handkreissäge in einen Tisch, um diese als Tischkreissäge zu nutzen? Diese Frage stellt sich natürlich unweigerlich. Ich gebe zu, dass ich damit keine eigenen Erfahrungen habe. Die im Internet kursierenden Selbstbauten machen zum großen Teil einen sehr unsicheren Eindruck. Wenn eine solche Lösung schon sein soll, dann aber bitte mit Spaltkeil und Schutzhaube. Vielleicht haben Sie einen Systemtisch, in dem Sie ihre Handkreissäge einbauen können. Wenn ja, wäre es sicherlich für viele Leser interessant, wenn Sie Ihre Erfahrungen damit hier teilen. Ich stehe diesen Lösungen sehr skeptisch gegenüber, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Ebenso würden mich Ihre Erfahrungen interessieren, vor allem dann, wenn Sie keine Tischkreissäge haben. Wie gehen Sie beim Zuschnitt vor, welche Hilfsmittel nutzen Sie und welche Einschränkungen nehmen Sie in Kauf. Das Thema Tisch- und Handkreissäge beschäftigt meiner Erfahrung nach fast alle Holzwerker und ich würde mich freuen mich mit Ihnen über dieses Thema austauschen zu können.
Hallo Herr Rech, als ich vor 40 Jahren mit dem Werkeln anfing, war eine B&D HKS die beste und günstigste Wahl, obwohl mir eine TKS lieber gewesen wäre. Aber seßhaft war man noch nicht und die Werkstatt war oft genug der noch nicht belegte Raum der neuen Wohnung. 10 Jahre später kam eine RAS dazu und inzwischen auch eine fahr- und klappbare TKS. Alle drei ergänzen sich wunderbar. Richtig ausnutzen kann man die Maschinen aber erst, wenn sie durch entsprechende Einsatzwerkzeuge und —wie von Ihnen und Guido Henn oft beschrieben— durch bestimmte Vorrichtungen ergänzt werden. Der Bau dieser Vorrichtungen und Hilfsmittel erweitert die Nutzungsmöglichkeiten enorm und verhilft auch dem handwerklichen Laien zu vorzeigbaren Ergebnissen. Würde übrigens wieder mit einer HKS einsteigen. Einfach deshalb, weil für den Hobbywerker i.d.R. zunächst mal die Plattensäge im Baumarkt ausreicht.
Hallo Herr Rech Ich kann ihren Überlegungen nur beipflichten. Ohne Tischkreissäge geht es oft nicht. Wenn ich ein Möbelstück realisieren möchte benötige ich sogar alle anderen genannten Hilfsmittel zusätzlich auch noch. Der sogenannte Paralelanschlag für die Festool Schiene mit Tauchsägge, selbst mit der Erweiterung für Kleinteile schneiden zu können, ist nur theoretisch ausreichend dafür. In der Praxis sieht es aber so aus, das eine grosszügiges Aufschneiden mit dem Festool Paralelanschlag und Schiene und dann auf Mass an der Tischkreissäge mich (uns) vor Ausschuss zuschneiden bewahren kann. Es geht um die absolute Winkligkeit der Werkstücke und um Masshaltigkeit und Wiederholgenauigkeit. Ist die angelieferte Platte schon ein Romboid (weil nicht genau rechtwinklig) ist das Zuschneiden mit dem Paralelanschlag schon problematisch. Eigentlich muss jede Platte auf Winkligkeit überprüft werden, durch die Diagonale Messung und dann gegebenfalls winklig nachschneiden. Dann erst kann mit dem Festool Paralelanschlag masshaltig auf Format geschnitten werden. Gab es danach trotzdem in der Winkligkeit noch Ungenauigkeiten überträgt sich der Fehler bei jeden Schnitt. Ich besitze alle ihre vorgestellten Maschinen und Werkzeuge und ich benötige alle diese Hilfsmittel in einen vernünftigen Mix. Da ich keine Formatkreissäge besitze, sonder nur eine Festool TS 70 Precisio mit allen Erweiterungen, ist ein präzises Zuschneiden zwar möglich, aber auch nur nach gründlichen Überlegungen welche Schnitte in welcher Reienfolge ausgeführt werden sollen, um eine Wiederholgenauigkeit zu erhalten. Ich für meinen Teil bin da sehr kritisch wenn es um das Zuschneiden mit meinen Werkzeugen geht, weil ich um die Grenzen des Machbaren weiß. Vielen Dank F. O.
Grüß Sie, Herr Rech, bisher arbeite ich eine einer TS55, die im MFT-Zusatztisch eingebaut ist, und dem kleinen Schiebeschlitten dazu. Ich hatte mich für diese Lösung entschieden, weil mir der MFT als Grundeinheit ganz praktisch für die Arbeit mit der TS55 erschien, und ich dachte, dann mit der Erweiterung gut gerüstet zu sein. Die 70mm Tisch-Zugsäge des gleichen Herstellers schien mir für meine Holzwerker-Start zu teuer. Für meine ersten Schritte war das ganz passabel, aber die Grenzen sind nun doch deutlich sichtbar. Die Beschränkungen, an die ich derzeit stoße: 1. Der Umbau/Ausbau ist immer wieder lästig, grad weil nach dem Wiedereinbau in die MFT-Erweiterung doch viele Fein-Tuning-Arbeiten für halbwegs annehmbare winkelgenaue Schnitte notwendig sind. 2. Verdeckte Schnitte sind aufwendig, weil die Montage/Demontage der oberen Absaughaube/Schnittschutzes in der MFT-Erweiterung ziemlich umständlich ist. 3. Die Winkeleinstellung für schräge Schnitte ist ebenfalls aufwendig, mehrfaches Nachstellen/Nachmessen und Probeschnitte sind für saubere Gehrungen notwendig. 3. Eine weitere Beschränkung ist die Schnitt-Tiefe von dann nun 50mm (ok, ist mit der Führungsschiene genauso). Und alles in allem habe ich für diese Lösung dann doch mehr Geld in die Hand nehmen müssen als gedacht. Fazit: Zeitnah werde ich auf eine Tischzugsäge umstellen, bin mir aber noch nicht sicher, welchen der beiden bekannten schwäbischen Hersteller ich mir in den Keller holen werde. Sowohl die Beschreibung in Ihrem Blog als auch die Beschreibung von Wolfram Herzog (HolzundLeim) sind mir da eine gut Hilfe. Größere Zuschnitte werde ich wohl nach wie vor mit der TS55 und Führungsschiene vornehmen, doch ich verspreche mir deutliche Erleichterung mit einer Tischzugsäge. Eine (kleinere) Formatkreissäge wird es wohl aus praktischen Gründen nicht sein können, da ich eine solche Maschine weder aus Gewichts(sind meist mehr als 100kg ...)- noch aus Platzgründen im Keller unterbringen kann. Beste Grüße wolfgang
Grüß Sie, Herr Rech, bisher arbeite ich eine einer TS55, die im MFT-Zusatztisch eingebaut ist, und dem kleinen Schiebeschlitten dazu. Ich hatte mich für diese Lösung entschieden, weil mir der MFT als Grundeinheit ganz praktisch für die Arbeit mit der TS55 erschien, und ich dachte, dann mit der Erweiterung gut gerüstet zu sein. Die 70mm Tisch-Zugsäge des gleichen Herstellers schien mir für meine Holzwerker-Start zu teuer. Für meine ersten Schritte war das ganz passabel, aber die Grenzen sind nun doch deutlich sichtbar. Die Beschränkungen, an die ich derzeit stoße: 1. Der Umbau/Ausbau ist immer wieder lästig, grad weil nach dem Wiedereinbau in die MFT-Erweiterung doch viele Fein-Tuning-Arbeiten für halbwegs annehmbare winkelgenaue Schnitte notwendig sind. 2. Verdeckte Schnitte sind aufwendig, weil die Montage/Demontage der oberen Absaughaube/Schnittschutzes in der MFT-Erweiterung ziemlich umständlich ist. 3. Die Winkeleinstellung für schräge Schnitte ist ebenfalls aufwendig, mehrfaches Nachstellen/Nachmessen und Probeschnitte sind für saubere Gehrungen notwendig. 3. Eine weitere Beschränkung ist die Schnitt-Tiefe von dann nun 50mm (ok, ist mit der Führungsschiene genauso). Und alles in allem habe ich für diese Lösung dann doch mehr Geld in die Hand nehmen müssen als gedacht. Fazit: Zeitnah werde ich auf eine Tischzugsäge umstellen, bin mir aber noch nicht sicher, welchen der beiden bekannten schwäbischen Hersteller ich mir in den Keller holen werde. Sowohl die Beschreibung in Ihrem Blog als auch die Beschreibung von Wolfram Herzog (HolzundLeim) sind mir da eine gut Hilfe. Größere Zuschnitte werde ich wohl nach wie vor mit der TS55 und Führungsschiene vornehmen, doch ich verspreche mir deutliche Erleichterung mit einer Tischzugsäge. Eine (kleinere) Formatkreissäge wird es wohl aus praktischen Gründen nicht sein können, da ich eine solche Maschine weder aus Gewichts(sind meist mehr als 100kg ...)- noch aus Platzgründen im Keller unterbringen kann. Beste Grüße wolfgang
Hallo Herr Rech, bisher bin ich nur Besitzer einer Handkreissäge und die im letzten Jahr nachgebaute Hobelbank (sie erinnern sich bestimmt) wurde damit und mit Führungsschienen zugeschnitten. Das ging ganz gut war dann aber insbesondere bei Teilen mit gleichen Maßen sehr aufwendig. Jedesmal die Führungsschienen genau auszurichten ist zeitraubend und natürlich konnte ich auch erkennen wie manche eigentlich gleichen Stücke trotz großer Sorgfalt etwas voneinander abwichen. Da es für die Säge auch einen Zusatztisch gibt habe ich mir diesen besorgt und es sollte ein bischen das Gefühl von Tischkreissäge aufkommen. Allerdings ist der Anschlag in der Breite stark begrenzt und so kommt nicht so richtig Freude auf. Jetzt gibt es noch viel weiteres Zubehör das ganze weiter aufzubrezeln. Ich fürchte jedoch, das es genau so ist wie sie schreiben: Man kann die Tischkreissäge nicht zu 100% ersetzen. Genau genommen kann ich Ihnen gar nicht beipflichten (oder widersprechen) weil ich selbst noch nie eine Vollblut-Tischkreissäge aus der Nähe gesehen, geschweige benutzt habe. Momentan bin ich nichtmal sicher was ich von einer Tischkreissäge alles erwarten kann. Vermutlich höhere Leistung, größere Anschläge, präzisere Einstellmöglichkeiten, stabilere Auflagefläche usw. Und ohne Frage steigt der Preis mit jedem Wunsch. Als Neuling fällt es schwer eine Entscheidung zu treffen, da man nicht einschätzen kann wie wichtig welche Eigenschaften sind. Das ist mit Sicherheit einen Holzwerken Artikel wert. Gruß Robert Kühne
Hallo Heiko Meine erste "Maschine" war eine Stichsäge. Als ich dann vor 22 Jahren ein Haus bauen liess und recht viel selber machen wollte, habe ich mich für eine kombinierte Maschine von Robland entschieden (Kreissäge, Abrichten, Hobeln, Fräsen und Langlochbohrgerät). Ich hatte damals keine Hanskreissäge und bin eigentlich, ausser gewisser Arbeiten auf dem Bau, auch ganz gut gefahren. Platten können notfalls gut mit einer Stichsäge so verkleinert werden, dass sie dann am Sägetisch keine Probleme darstellen. Auch Bohlen kann man übrigens mit einer selber fabrizierten Ladehilfe ganz gut besäumen. Ich habe mich erst vor etwa 3-4 Jahren für einen Handkreissäge entschieden, da sie doch eine angenehmere Arbeitsweise eben für das Plattenschneiden oder mittlerweile auch das besäumen erlauben. Fazit: Eine Tischkreissäge, sei es einzeln oder als Kombimaschine, finde ich zur Möbelherstellung wichtiger als die Handkreissäge, vorausgesetzt dass man mindestens eine Stichsäge besitzt. Aber diese, finde ich, gehört nun mal zur Grundausrüstung eines jeden Hobbyhandwerkers. Ich wünsche allen ein gutes, erfolgreiches Jahr.
Hallo Heiko, ich habe vor zwei Jahren mit einer TS55 angefangen. Meine feste "Werkstatt" sind 3m² (Hobelbank plus Regal) eines Kellerraums. Mehr Platzbedarf wird "mobil" gedeckt. Aktuell beschränke ich mich auf die Verarbeitung von Plattenmaterial. Mit den von Dir auch aufgezeigten Restriktionen gehe ich folgender Maßen um: 1. Konstruktion gemäß Fähigkeit des Maschinenparks (Schattenfugen, Teile vermeiden, bei denen minimale Abweichungen kritisch sind) 2. Zuschnitt planen (Teile die gleich sind, vom gleichen Abschnitt sägen) 3. Schnitte schmaler Teile durch den Händler 4. Zuschnittbrett Wie Du aufgezeigt hast, mache ich viele Dinge nicht, da sie mit dem Säge und Schiene nicht sauber machbar sind. Von einer Tischsäge träume ich zwar. Neben dem Geldthema ist das andere Thema Platz. Mittelfristig wird es mehr geben. Wieviel und wie der Grundriss aussieht, ist noch unklar. Kaufen und verkaufen (Gebrauchtmaschinenhandel) will ich nicht aufmachen. Ich muss mich Robert Kühne und Andre Rudolph anschließen. Ein Artikel wäre interessant, der beschreibt, worauf man bei einer Sägenauswahl achten sollte. Was wären zwingende Merkmale (Stabilität von Anschlägen, Funktionen, Ausstattung, ...) Die Deluxevariante würde noch auf das Thema eingehen: Welche Möglichkeiten zur "Evolution" (table saw station, Incra Anschläge, ...) um auf wachsenden Platz und Budget zu reagieren bzw. mit kleinerer/einfacher Säge viel zu erreichen, wären vorstellbar. Gruß Johannes
Hallo Heiko, ich habe auch mit einer günstigen HKS (nicht Tauchsäge) begonnen. Die erste freudige Erfahrung habe ich mit dem Kauf zweier vernünftiger Sägeblätter gemacht. "Schneidet wie in Butter!" war mein Kommentar damals. Eine günstige HKS ist sicher ok, aber beim Blatt mache ich keine Kompromisse mehr, auch wenn zwei Blätter mehr kosten als die HKS selbst. Meine Führungsschiene ist immer noch ein Richtscheit. Damit besäume ich auch Bohlen. Umständlich, aber geht. Ich muss vermutlich etwas mehr hobeln hinterher. Seit einem Jahr habe ich eine TKS (GTS 10 xc). Die gebe ich nicht mehr her. Es ist so viel bequemer, schneller und präziser. Mein Fazit: Es geht mit HKS. Es ist nur aufwändiger und dauert länger. Am Anfang stört das nicht. Als Einstieg absolut ausreichend. Wenn die Umständlichkeit dann irgendwann nervt und genug Platz da ist, dann auf zur TKS. So hat man alle paar Jahre wieder neue Freude ;-)
Hallo Herr Rech, angefangen habe ich vor über 20 Jahren mit einer Festool Tauchsäge, 50 mm Schnitttiefe und 3 Festool Schienen, welche auch mit der Oberfräse genutzt werden. Eigentlich konnte ich alle Projekte damit bewerkstelligen, wobei der Umfang und die Ausführung sich nach den Möglichkeiten der Werkzeuge richteten. Es zeigte sich allerdings bei diversen Anwendungen, daß das Einrichten und Befestigen der Schiene manchmal sehr umständlich und nicht immer 100% Sicher war. Lange Teile habe ich meist auf den Knien rutschend geschnitten. Auch die Wiederholgenauigkeit war ohne vorheriges Erstellen einer Vorrichtung nicht überzeugend. Bei der Planung des Wohnzimmer Möbels, habe ich dann intensiv nach einer Alternative gesucht. Der Bau des Sideboards mit Tauchsäge und Schiene zeigte mir die Grenzen des vorhanden Werkzeuges. Größtes Problem war auch die fehlende Schnitttiefe. Ich stand vor der Wahl: neue Festool Tauchsäge oder TKS. Bei der Suche nach einer Tischkreissäge, bin ich auch auf Ihre Videos über die Erika 85 gestoßen. Als Festool Fan stand dann die Festool und Erika in der Auswahl. Ein Begutachten beider Maschinen im Werkzeughandel brachte dann die Entscheidung zugunsten der Erika. Eine richtige Formatsäge kam nicht in Frage, da sich meine Werkstatt im Keller des Wohnhauses befindet. Die Erika schafft man alleine die Treppen runter. Vieles ist einfacher geworden, Mal eben mehrere Teile maßhaltich ablängen, Längstschnitte, Gehrungsschnitte etc. alles ohne großes fixieren mit Zwingen und Vorrichtungen bauen. Ja, ich habe auch den Festool Tisch mit Gehrungsanschlag. Aber bis der aufgebaut ist, bin ich mit der Erika schon fertig. Die Schiene verwende ich gerne noch für gerade lange Schnitte, wie z.B das Abrichten von Blockware. Ich wollte die Erika nicht mehr missen. Mit freundlichen Grüßen Hans Witkowski
Hallo, wie es aussieht bin ich mit meiner Meinung und mit meinen eigenen Erfahrungen nicht alleine. Aus den bisherigen Kommentaren lese ich zum großen Teil heraus, dass die meisten Leser doch sehr schnell an die Grenzen der Handkreissäge gestoßen sind. Es freut mich, das Sie Ihre Erfahrungen mit mir und den anderen Lesern geteilt haben. Gruß Heiko Rech
Hallo Heiko, mit deinem Kommentar hast Du auf jeden Fall recht. Trotzdem bereue ich den Einstieg mit der Handkreissäge nicht. Wenn man weiß, das Holzwerken die Sache für einen ist, und man auch klare Vorstellungen von den Anforderungen an eine Säge hat, würde ich mit meinem begrenzten Erfahrungsschatz zu einer guten Tischkreissäge und einer einfachen Handkreissäge zum Grobzuschnitt raten. Wenn man sich langsam an das Thema heranwagen will, wüsste ich nicht, ob nicht eine gute Handkreissäge besser als eine billige Tischkreissäge wäre. Die Falle, die man vermeiden sollte, ist die Handkreissäge durch immer aufwändigere Vorrichtungen zu "vergolden". Meine Meinung, mit meiner begrenzten Erfahrung... Gruß Johannes P.S.: so ein Artikel auf was es bei einer Tischkreissäge ankommt, ist immer noch interessant ;-)
Hallo zusammen, ich habe jahrelang mit blauer bosch stichsaege, baukreissaege mit parallelanschlag und motorsaege sowie handwerkzeuge als hauptwerkzeuge ein altes bauernhaus restauriert. fuer alle (grossen) "tief- und hochbaustellen" hat das tipp topp funktioniert. das meiste holz auf sicht bieb eh saegerauh. gerechterweise muss ich hinzufuegen das ich zugang zu einer kompletten tischlerei mit allen maschinen etc. habe... irgendwann wurde der grobe "tiefbau" weniger, die fenster waren gesetzt, dach i.o. und es wurde zeit "schoenere" projekte im innenbereich, zund auch moebelbau anzugehen, mit erforderlicher hoeherer genauigkeit, anderen werkstoffen, etc. als erstes kam eine festool TS55 mit tisch (modul), schlitten und fuehrungsschiene sowie ein sauger dazu. soweit so gut. wirklich fast wie eine nette verkleinert formatsaege mit dem plus die tauchsaege auch auf der schiene separat zu verwenden. balkon bauen, verlegespanplatten ging super von der hand und auch erste (einbau-) moebel mit 3-schicht platten, sperrholz, massivholz und sogar MDF. ABER - dieser tisch zum temporaeren einbau der TS55 ist ja wirklich nur ein kompromiss einer montagesaege wie der festool CS--xxx, der Erika etc. das permanente umbauen auf tisch und schiene kostet zeit (und nerven) und muss fuer genaue winkel jeweils neu eingestellt werden. man kann sehr genau damit arbeiten. auch die nicht ganz so steife konstruktion des tisches/schlitten/anschlages laesst sich handhaben. es gehen auch gehrungen in schwierigen werkstoffen wo man fehler wirklich immer sieht (beschichtetes sperrholz, MDF). aber vorsicht, es ist wirklich nur ein behelf und man sollte nicht davon ausgehen das man mit einer maschine im steten wechsel zwischen tisch und schiene gluecklich wird. und der tisch (modul) ist ja auch wirklich nur fuer die montage oder gelegentliches arbeiten ausgelegt. also stellte sich mir auch die frage: (a) zweite tauchsaege (gleiche, mehr schnitttiefe, oder anderer hersteller) (b) erika/precisio oder (c) eine kleine formatsaege. loesung (a) haette nur das ein/umbauen erleichtert, aber nicht geholfen das man jeweils recht langwierig einstellen/ueben muss das es genau wird. da (b) in vollausstattung preislich nicht weit von (c) entfernt ist wurde es bei mir dann eine SCM (minimax) SC-3 mit 1600mm formatschlitten (es gibt auch noch kuerzere fuer kleine werkstaetten). d.h. eigentlich ist es eine SCM ST-3 mit integrierter fraese. ich musste damit zwar nicht in den keller, aber ohne LKW zufahrt zum haus durch 1.5km forststrasse den berg hinauf und dann in den ersten stock. geht alles, man muss auch nicht sein haus erst um die saege herum bauen (siehe http://holzwerkstattblog.com) aber es brauchtg schon etwas erfindungs- und loesungs geist... was wirklich nicht ging war der ganze verkaufs- und nach verkaufs supprt des SCM haendlers in vorarlberg/AT. die maschinen im showroom anschauen war ok, erklaerungen zu dies und das, antworten auf die frage "verdeckte schnitte" schnell "ja. kein problem, haube runter und schneiden"... aber mit dem liefern/abholen der maschine ging es dann schon los. auf dem angebot stand "30 tage netto" und als wir mit dem haenger in die halle fuhren war der erste satz " nur gegen barzahlung". 3 tage spaeter rief er haendler (zimmermann maschinen) und fragte nach dem geld. "der chef will...." zum transport in den ersten stock haben wir die maschine zerlegt und volia, im korpus ist unten ein ca. ~0.3m^3 betonblock eingebaut. telephonische rueckfrage beim haendler ergab ein ahnongsloses "haeeeh? betonblock? das kann nicht sein...". aber halb so schlimm. die maschine funktioniert auch ohne dieses gewicht und steht stabil. als ich dann das erste mal die haube vom spaltkeil runtergenommen habe kam die wirklich grosse ernuechterung. der spaltkeil ist zu hoch und laesst sich auch nicht weiter versenken. das ist so. italienische SCM konstruktion. warum auch immer. zimmermann stellte sich erst mal dumm, dann hiess es "du kannst den keil ja rausnehmen." oder "du kannst ihn ja abflexen oder dir einen anderen bauen (lassen)". man hoere und staune. wenn ich nicht so eine mega transport orgie bis in den ersten stock gehabt haette, haette ich die maschine auf der stelle zurueck gegeben. aber was willst du da (als privater) fuer ein theater machen. und die rechnung hatt ich ja mittlerweile ueberwiesen. nach langem hin und her habe ich mit der zimmermann maschinen filiale in der CH telephoniert und schwupps war die loesung da. SUVA spaltkeil und SUVA haube. bis diese dann bei mir eingetroffen hat es zwar auch noch etwas arm umdrehen bei zimmermann gebraucht aber nun laeuft sie bestens und ich bin super zufrieden. jeder schnitt ist gerade. und seit ich formatsaege am laufen habe, habe ich die TS55 nie mehr in den festool tisch eingebaut. d.h. doch, einmal. um aussen vor dem haus einen fensterladen einzupassen. also genau fuer die arbeit, fuer die diese montagekombination gemacht ist. und ich hoere das das kein einzelfall in der branche ist. also eine grosses dankeschoen an all die haendler die sich zeit nehmen und ehrlich interesse and er kundschaft haben und wissen was sie da verkaufen. gruss, jan
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Hallo Herr Rech, auch wenn ich mich eher in die Heimwerker- anstatt in die Holzwerkerszene zähle, lese ich doch Ihren Blog jedesmal gern. Besonders mag ich Ihre pragmatische Herangehensweise ohne Scheuklappen, die den Spagat zwischen professioneller Tischlerarbeit und Kellerwerker schafft. Danke dafür! Dass eine Handkreissäge niemals eine Tischkreissäge ersetzen kann, sehe ich im übrigen genauso. Das Rumhantieren mit Schienen und Anschlägen verdirbt einfach den ganzen Spaß an der Arbeit. Bei den Selbstbaulösungen haben Sie allerdings meiner Meinung nach noch eine Fraktion vergessen: Man nehme eine kleine, portable (billige...) Tischkreissäge und vergrößere dann einfach den Arbeitsbereich mit einer passenden Sägestation. Fertig ist die Formatkreissäge für den Hobbyisten. Das Ganze läuft dann bei Youtube gern unter "table saw station" und lässt sich zusätzlich noch als leichter Werktisch verwenden. Mit Sicherheit nicht so präzise wie eine Formatkreissäge, aber Hand aufs Herz: Welcher Nicht-Tischler braucht wirklich diese Präzision? Lohnt da der 10- oder 20-fache Preis?