Bilderrahmen selbst bauen kann recht aufwendig sein, so wie ich Ihnen das hier bereits vor einiger Zeit gezeigt habe: https://holzwerkerblog.de/2015/05/12/ein-bilderrahmen-mit-ebenholz/. Aber es muss ja nicht immer mit so viel Aufwand verbunden sein. Es geht auch einfacher und sogar fast ohne das lästige Schleifen. Beginnen Sie mit dem Zuschnitt und dem Aushobeln der Leisten für die Rahmen. Hier lohnt es sich vor dem letzten Hobelgang darauf zu achten, dass die Hobelmesser noch ordentlich scharf sind. Dann müssen Sie die Leisten nicht schleifen. Jetzt wird Meterware produziert. Machen Sie alle Fräsgänge an möglichst langen Leisten vor dem Ablängen. Für das aufzuhängende Bild brauchen Sie erst einmal einen Falz. Je größer der Fräser ist, umso sauberer wird die Fräsung. Danach können Sie beliebige Profile anfahren. Druckfedern von oben und von der Seite sorgen für saubere Fräsungen. Wenn Sie während des Fräsens nicht stoppen und für einen gleichmäßigen Vorschub sorgen, entstehen auch keine Brandspuren. Statt die scharfen Kanten mit Schleifpapier zu brechen, können Sie auch einen kleinen Abrundfräser (Radius 2 mm) nutzen und alle scharfen Kanten damit fräsen.
Sind die Leisten schön glatt gehobelt, können Sie sich das Schleifen sparen.
In diesen Falz wird das Bild eingelegt.
Ich persönlich mag eher solche unauffälligen Profile.
Wenn Sie Druckfedern verwenden ist es viel einfacher einen gleichmäßigen Vorschub hinzubekommen. Das spart Ihnen dann das Schleifen der Profile und Kanten. Vorausgesetzt der Fräser ist noch scharf.
Wenn Sie alle scharfen Kanten rund fräsen, brauchen Sie nur wenig zu schleifen. Bei diesen Leisten musste ich nur die Kanten am Profil schleifen.
Ein sogenannter „Vlieshalter” ist ein toller Helfer zum Schleifen von Hand. Sie bekommen ihn im Baustoffhandel.
Sind alle Leisten fertig, geht es an die Gehrungsschnitte. Mit einem scharfen Feinschnittblatt gelingen saubere Schnitte, auch wenn Sie gleich zwei Leisten auf einmal ablängen. Bei Bilderrahmen kommt es bei den Maßen meist nicht auf den letzten Millimeter an. Wenn Sie jeweils zwei Leisten nach Anriss zusammen ablängen, erreichen Sie dennoch eine sehr hohe Genauigkeit.
Gleich zwei auf einmal. Das geht nicht nur schneller, sondern wird auch sehr genau.
Die Bilderrahmen sind in meinem Fall für Puzzles. Die Rahmen sollen an der Kante der Puzzles anliegen. Das sieht schon mal sehr gut aus.
Die Länge der Rahmenteile zeichnen Sie am einfachsten direkt anhand des Bildes an.
Achten Sie beim Ablängen darauf, dass beide Rahmenteile am Ende absolut bündig liegen. Tun Sie das nicht, werden die Gehrungen nicht dicht und der Rahmen ist nicht im rechten Winkel.
Auch bei den Eckverbindungen gibt es einfache Lösungen. Beispielsweise mit der Flachdübelfräse. Ab einer Rahmenbreite von 50 Millimetern passt ein Flachdübel Gr. 20 in die Eckverbindung. Beim Kaschieren kleiner Ungenauigkeiten hilft eine Schattenfuge an den Gehrungsschnitten. Dadurch fallen vor allem Höhenunterschiede nicht auf und Sie müssen nach dem Verleimen der Rahmen die Ecken nicht nachschleifen. Wenn Sie diese Schattenfuge auf der Tischkreissäge machen statt sie mit einem Fasenfräser anzufräsen, laufen Sie nicht Gefahr, dass Ihnen beim Fräsen die Ecken wegbrechen.
Die eigentliche Eckverbindung besteht aus den bereits eingefrästen Flachdübeln in Kombination mit dem Lamello E20-L-Verbinder. Den können Sie ebenfalls mit der Einstellung für Flachdübel Gr.20 mit jeder Flachdübelfräse verarbeiten.
Knapp, aber geht. Der Flachdübel Gr. 20 hat seitlich nur wenig Platz bei solch schmalen Rahmen. Wenn Sie sich das so nicht trauen, nehmen sie einfach einen kleineren Flachdübel.
Beim Sägen der Schattenfugen ist die Gefahr von Ausrissen viel kleiner als beim Fräsen.
Normale Flachdübel in Kombination mit dem Lamello E20-L sind eine tolle Lösung für die Ecken von Bilderrahmen.
Der E20 wird einfach über die zusammengelegte Gehrung eingefräst. Der Flachdübel Gr.20 ist bereits mit Leim in der Gehrung drin.
Den Lamello E20 schlagen Sie einfach in die Ecke ein. Beim Einschlagen zieht er beide Teile sogar etwas zusammen. Ist der Leim abgebunden haben Sie eine belastbare Eckverbindung, die sehr einfach herzustellen ist.
Passend zum schnellen Bau dieser Bilderrahmen kommt ein einschichtiges Öl für die Oberfläche zum Einsatz. Auch das geht schnell, sieht gut aus und schützt das Holz. Ist das Öl am nächsten Tag durchgetrocknet, können Sie bereits die Bilder in den Rahmen montieren. Bei meinen Puzzles geht das sehr einfach. Sie sind auf ein sechs Millimeter dickes Sperrholz aufgeklebt, das einfach von hinten mit Flachkopfschrauben in den Rahmen geschraubt wird. Nun noch ein paar einfache Bildaufhänger montieren und fertig sind die Bilderrahmen.
Kaum eine Oberfläche geht schneller als ein einfacher Ölauftrag.
Es gibt unterschiedliche Methoden ein Bild im Rahmen zu fixieren. In meinem Fall reichen einfache Rundkopfschrauben aus.
Solche Bildaufhänger sind sehr praktisch. Sie sind leicht zu montieren und das Bild kann damit an der Wand gerade ausgerichtet werden.
Wie Sie sehen muss schnell nicht gleich ungenau sein. Wenn man es richtig anstellt und nicht mehr Aufwand betreibt, als nötig ist, sind ein paar Bilderrahmen wirklich Ruck Zuck gebaut.
Dem fertigen Rahmen sieht man die schnelle Eckverbindung nicht mehr an.
Die Schattenfuge kaschiert nicht nur Ungenauigkeiten und macht das Verleimen leichter, sie sieht auch noch gut aus.
Hallo Heiko, super Anleitung. Woher beziehst Du diese Bildaufhänger? Sie gefallen mir sehr gut!
Hallo Hans, die habe ich bei Amazon bestellt. Gruß Heiko
Hallo Heiko, ich mache mir derzeit auch einen Bilderrahmen und frage mich, ob diese E20 Lamellos zwingend notwendig sind? Die Verbindung Ansicht mit Lamellos sollte doch stabil genug sein oder? Viele Grüße Benjamin
Hallo Benjamin, halten wird das ohne den E20 auf jeden Fall. Der E20 ist in diesem Fall nur eine Verleimhilfe und erspart Zwingen oder Bandspanner. Gruß Heiko
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.
Super Idee! Vielleicht sollte ich mir doch mal überlegen, eine Lamello-Maschine, wie wir sie in der Schreinerei haben, zuzulegen!