SketchUp Make 2017 ist bislang die letzte kostenlose Version des Programms, die sich lokal auf dem Rechner installieren lässt. Stattdessen sollen private Anwender die weiterhin kostenlose Version „Free” nutzen. Dieses Programm läuft nicht mehr auf dem lokalen Rechner, sondern im Browser, in der Cloud. Das klingt erst einmal praktisch, keine Softwareinstallation, nie mehr Updates installieren, funktioniert unabhängig vom Betriebssystem, auch auf Tablets und sogar auf dem Handy. Aber das wäre ja alles zu schön um Wahr zu sein. Daher hat die ganze Sache natürlich auch einen Haken. Oder besser gesagt gleich mehrere. Ich habe mir die Free-Version genauer angesehen und natürlich auch ausprobiert.
Wenn Sie Ihren Browser in den Vollbildmodus schalten merken Sie kaum einen Unterschied zu einem lokal installierten Programm.
Vor der Benutzung steht die Anmeldung. Entweder nutzen Sie ein vorhandenes Google-Konto oder Sie melden sich bei Trimble neu an. Danach können Sie schon mit dem Zeichnen beginnen.
Zur Anmeldung werden die üblichen Daten abgefragt, also E-Mail-Adresse und Passwort.
Erst einmal muss man sagen, dass die Software flüssig und problemlos läuft. Für ein Zeichenprogramm im Internetbrowser finde ich das schon sehr beeindruckend. Wenn Sie SketchUp Make kennen finden Sie sich zwar nicht auf Anhieb zurecht, aber die Umgewöhnung geht schnell. Es gibt nur eine Symbolleiste, nur ein kleines Menü und eine Ablage am rechten Bildschirmrand. Dort werden Dialoge wie Material, Elementinformationen etc. eingeblendet. Die gewohnten Tastaturbefehle funktionieren auf in der Free-Version, ebenso wie die Eingabe genauer Maße.
Sieht aus wie ein Zeichenprogramm und nicht wie eine Internetanwendung.
Eine meiner Meinung nach elementare Funktion, die Sie bei SketchUp Make in der Ablage finden, führt in der Free-Version lediglich zu einer Aufforderung zu aktualisieren. Damit ist aber gemeint, dass Sie für 119 Dollar im Jahr die sogenannte Shop-Version kaufen. Dahinter verbirgt sich eine erweiterte Free-Version, die immer noch im Browser läuft, aber mehr Funktionen hat. Diese Version darf auch gewerblich genutzt werden. Die erwähnte Funktion ist die Gliederung, mit der Sie sich bequem innerhalb komplexer Zeichnungen orientieren können. Schade, dass dies nicht in der Free-Version enthalten ist.
Auf die nützliche Gliederung müssen Sie in der Free-Version verzichten.
Das Öffnen von Dateien geht flott. Zumindest bei Zeichnungen von Möbeln, die in der Regel nicht so riesig sind. Von der lokalen Festplatte können Sie allerdings keine Zeichnungen öffnen, sondern nur aus der hauseigenen Cloud heraus. Vorhandene Dateien müssen Sie also erst einmal dorthin hochladen. Das Herunterladen auf die eigene Festplatte funktioniert auch. Das Ganze ist schon ein wenig lästig, aber dann doch noch zu verschmerzen. Die Möglichkeit andere Cloud-Anbieter wie Dropbox oder Google-Drive einzubinden wäre aber dennoch schön.
Dateien lassen sich nur von Trimble Connect aus öffnen. Dort können Sie Ihre Projekte aber auch mit mehreren Personen Teilen und gemeinsam bearbeiten.
Die Arbeit mit SketchUp Free funktioniert wie erwähnt sehr flüssig, auch wenn Texturen verwendet werden. Die Materialien lassen sich wie gewohnt zuweisen, aber in der kostenlosen Version nicht bearbeiten, oder neu anlegen.
Eine Druckfunktion brauchen Sie derzeit auch nicht zu suchen, die gibt es nämlich nicht. Das ist ehrlich gesagt kein großer Verlust, denn auch in SketchUp Make macht das Drucken keine Freude. Stattdessen nutzen Sie einfach die Export Funktion. Dort können Sie die aktuelle Bildschirmansicht drucken.
Eigene Materialien oder gar Materialsammlungen funktionieren in SketchUp Free nicht.
Export statt Drucken. Das würde ich Ihnen auch in SketchUp Make 2017 empfehlen.
Die Skalierung können Sie frei Wählen, das SketchUp-Logo ist aber bei jedem Export mit drin.
So ganz kommt SketchUp Free also noch nicht an die „alte” Make-Version heran. Schnitte in Zeichnungen aus SketchUp Make oder Pro werden zwar angezeigt, können aber nicht neu angelegt werden. Dafür funktionieren aber die Szenen wie gewohnt. Sie verstecken sich aber gut in der Ablage „Ansichten”. Bemaßungen können sie ebenfalls wie gewohnt einfügen und über die Elementinformationen auch verändern. Viele Anwender von SketchUp Make werden jedoch die Plugin Funktion schmerzlich vermissen. Derzeit können Plugins weder in der Free-, noch in der Shop-Version benutzt werden.
Bemaßungen funktionieren fast wie aus Make 2017 gewohnt.
Schnitte kann SketchUp- Free nicht wirklich.
Wer SketchUp Make kennt, wird der Free-Version sicherlich nichts abgewinnen können. Es fehlt einfach zu viel. Wer jedoch auf der Suche nach einem einfachen Zeichenprogramm ist, das komplett in der Cloud und somit auch auf Tablets läuft, könnte sich vielleicht mit SketchUp Free anfreunden. Für einfache Projekte reicht das Programm auf jeden Fall aus. Sie Shop-Version verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Sie kostet ebenso viel im Jahr, wie ein Wartungsvertrag der Pro-Version. Damit lockt man sicherlich keinen professionellen Anwender hinter dem Ofen hervor. Für Privatanwender bietet Sie einfach zu wenig nutzen gegenüber der Free-Version und erst recht im Vergleich zu SketchUp Make.
Wenn Sie also mit SketchUp Make 2017 zufrieden sind, bleiben Sie einfach dabei. Wenn Sie neugierig sind, nur einfache Zeichnungen machen wollen und Cloud Lösungen mögen, schauen Sie sich ruhig einmal SketchUp Free an.
Kann man eigentlich noch irgendwo eine Make-Version in 32 Bit runterladen? Auf der Trimble-Seite selbst steht die leider nicht zur Verfügung.
Hallo Michael, soweit ich weiß gibt es seit der 2016er keine 32 Bit Version mehr. Gruß Heiko
Hallo Herrr Resch, im Thread "Zwie Fragen..." habe ich meinen Weg zu einer Version von SketchUp Make 2017 beschrieben. Er hätte Hier her gehört. Im Moment kann ich mit dieser 64er Version Ihre Anleitung gut nachvollziehn. Im Augenblick gelingt es mir nicht die Auswahl einer Komponente herzustellen, so dass Veränderungen der einen Komponente gleichzeitig auf die anderen dargestellten Kopien der Komponente Einfluss haben (Lektion 4). LG Markus Pflüger
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Hallo ich nutze Sketchup seit Jahren im Möbelbau. Einfach, effizient, leicht zu erlernen. Zettelzeichnungen taugen nichts. Früher habe ich das mit AutoCAD gemacht´, doch nicht unbedingt für den "normalen" Möbelbau geeignet. Im Hobbybereich ist Sketchup unübertroffen. Jede Menge Lehrvideos auf youtube und hier bei Heiko Rech. Erst mithilfe eines Konstruktionsprogrammes findet man die schwierigen "Ecken" eines Projektes heraus. Ausserdem ist so ein gezielter Holzkauf nach Maß erst möglich. Alles andere sind Schätzungen. Also... keine Angst vor Sketchup... Gruß Friedrich