Viel hilft viel? Das stimmt auch in der Holzwerkstatt längst nicht immer! "Leim, der nach draußen quillt, kann auch nicht halten", ist ein Spruch, den wohl jeder Tischler-Lehrling schon einmal gehört hat. Gemeint ist er selbstredend als Mahnung, die Leimflasche etwas weniger forsch einzusetzen.
Aber selbst, wer seine Leimdosierung im Griff hat, kann sich bei Dübelverbindungen gerade in Weichholz überrascht die Augen reiben: Beim trockenen Zusammenstecken passte noch alles wunderbar. Kaum ist Leim in den Dübellöchern, presst selbst der stärkste Druck die Passungen nicht zusammen. Doch plötzlich geht es. Die erste Erleichterung ist leider fehl am Platze, wie sich bald herausstellt. Denn wie kleine Kolben haben die Dübel den überschüssigen Leim durch die Holzfasern gedrückt und die Oberfläche aufgerissen: Der Druck in den Löchern war zu stark, obwohl mit der Leimflasche sparsam umgegangen wurde. Abhilfe schaffen ausreichend tiefe Dübellöcher, die überschüssigen Leim aufnehmen, bevor er unter dem Druck der Zwingen durchs Holz gepresst wird. Die Lufttasche sollte beiderseits des Dübels mindestens rund zwei Millimeter messen.
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