Ist eine Schale im Verhältnis zum Durchmesser sehr hoch, stößt man mit der beliebten Querholzröhre (Schalenröhre) an die Grenzen des Machbaren.
Meist kommt dann ein spandickenbegrenztes Aushöhlwerkzeug ins Spiel. Es könnte aber auch ein Haken oder Ausdreh-Ringwerkzeug sein. Generell gilt ja, der Drechsel-Haken ist ausschließlich für Stirnholz geeignet.
Das ist so nicht ganz richtig, der Haken lässt sich durchaus auch im Querholz verwenden. Allerdings benötigt er eine besondere Werkzeugführung und ist daher eher den fortgeschrittenen Drechslern zu empfehlen.
Es gibt allerdings einen sehr engen Verwandten zum Haken: das ist das Ausdreh-Ringwerkzeug. Da das Ringwerkzeug einen geschlossenen Schneiden-Kreis hat, ist die Gefahr des Einhakens wesentlich geringer als beim offenen Haken. Das Ringwerkzeug wird beidseitig angeschliffen, und zwar auf der einen Seite vom innen und der anderen von außen.
Das Werkzeug wird fast wie ein Haken verwendet. Allerdings ist die Arbeitsrichtung nicht wie beim Stirnholz von "innen unten" nach "außen oben", sondern genau anders herum. Der Weg des Rings in einer Querholz-Schale entspricht nämlich dem einer Schalenröhre, die von "außen oben" nach "innen unten" geführt wird. Das Werkzeug wird dafür von der Arbeitshand angelegt; die Hilfshand führt das Werkzeug wie eine Schalenröhre in die Schalenmitte. Mit etwas Übung kommt man so zu einer sehr guten Linienführung und tollen Oberflächen-Ergebnissen in der Innenseite der Schale.
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