Dass Oberflächen von Werkstücken mit immer feinerem Schleifpapier in mehreren Durchgängen glattgeschliffen werden, ist ein typischer Arbeitsgang bei Holzarbeiten. Doch manch einer erlebt nach der ersten Beschichtung mit Lack oder Öl eine Überraschung: Das Werkstück ist genauso rau wie vor der Schleifprozedur.
Und es kostet sehr viel Mühe, diese rauen Stellen aus dem Lack zu schleifen. Bei gebeizten Flächen würde der größte Teil des Farbauftrags wieder abgetragen.
Was ist geschehen? Der Schleifklotz hat die angeschnittenen Fasern an der Oberfläche niedergedrückt, sie fühlt sich glatt und fertig an. Benetzt man nun die trockene Fläche mit dem Oberflächenmittel, so stellen sich die nun feuchten Fasern auf. Die Folge: Die Fasern erstarren im Lack oder Öl. Schieben Sie stattdessen noch einen Arbeitsgang ein: Das Wässern der Fläche mit einem Schwamm und warmem Wasser. Lassen Sie den Schwamm das Wasser aufnehmen. Drücken Sie ihn so sehr wieder aus, dass er gerade nicht mehr tropft.
Als Faustregel gilt: Tragen Sie so viel Wasser auf beide Seiten des Werkstückes auf, wie nachher mit der ersten Schicht Oberflächenmittel darauf kommt. Lassen Sie die Werkstücke liegen, bis sie vollkommen trocken sind. Nehmen Sie dann ein neues feines Schleifpapier (180er oder 240er Körnung), denn nur ein scharfes Schleifmittel schneidet die aufgestellten Fasern ab. Entstauben Sie die Fläche mit einem Baumwolltuch. Dann kann es mit Beize, Lack & Co. wie gewohnt weitergehen.
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