Ein Möbelstück nicht nur zu bauen, sondern sogar schon selbst zu entwerfen, ist das Höchste der Gefühle. Bei den Proportionen ist man als Einsteiger da gut beraten, wenn man sich auf das Vielfache eines Grundmaßes (zum Beispiel bei einem Doppelquadrat) konzentriert oder auf den Goldenen Schnitt (Verhältnis etwa 1 : 1,6).
Noch größer ist die Herausforderung, wenn es um geschwungene Linien geht. Besonders harmonisch wirkt ein Möbelstück, wenn alle hier vorkommenden Formen eng miteinander verwandt sind.
Und das klappt so: Zeichnen sie maßstabsgerecht einen eleganten Schwung (zum Beispiel eine milde S-Kurve) auf ein Stück Pappe und schneiden Sie sie aus. Diesen Schwung können Sie nun komplett verwenden. Für eine andere Partie des Möbels drehen Sie die Schablone um, so dass das S-Teil mit der leicht anderen Krümmung zum Einsatz kommt. Oder Sie nehmen nur einen Teil der S-Bahn und verschieben die Schablone, so dass die andere Partie an anderer Stelle erscheint. Wichtig ist aber, dass beide so erzeugten Kurven etwa ein Drittel ihrer Länge gemeinsam haben. Nur so erkennt man die Verwandtschaft.
Sie können natürlich den Schwung auch vergrößern oder verkleinern. Fahren Sie dafür die Schablonenkontur mit einem Stift ab, dessen Spitze in eine Unterlegscheibe gesteckt ist. So hat die Spitze immer den gleichen Abstand zur Schablone und die Größe des Schwungs verändert sich.
Illustrationen: Willi Brokbals |
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