Spanplatten sind produktionsbedingt in ihrer Deckschicht dichter als an der Kante. Dort ist ihre Struktur fast so porös wie ein Schwamm – und so verhält sich eine solche Schmalfläche dann auch. Wenn Spanplatten in den Kanten (also stumpf) miteinander verleimt werden müssen, dürsten diese geradezu nach Leim.
Das kann so weit gehen, dass der Leim aus der Leimfuge und in die Mitte der Platte weggesaugt wird und daher später nichts hält. Als Abhilfe kann der (wasserlösliche) Leim angedickt werden, das funktioniert wie der Soßenbinder in der Küche. Für einen Liter Leim genügt eine kleine Faust Roggenmehl, das in einen Deziliter kalten Wassers eingestreut wird. Alles klumpenfrei verrühren und erst dann die Mischung zum Weißleim geben: Dessen Fließneigung wird dadurch stark herabgesetzt. Der zweite Weg: Die Spanplatten- Kanten werden etwa eine Viertelstunde vor dem eigentlichen Verleimen schon einmal mit Leim eingestrichen. So sind die Poren der Platten bereits gesättigt und es kann, wenn es drauf ankommt, kaum mehr etwas abfließen.
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