Es kann so frustrierend sein: Sie haben die Zinkenverbindung für den Schubkasten akribisch angerissen, sauber gesägt, penibel Schwalben und Zinken ausgestemmt und alle vier Ecken einmal testweise zusammengesteckt: Es lässt sich alles passend zusammenschieben und es sieht nach einer sehr schönen handwerklichen Leistung aus. Dann aber, kaum ist Leim an den Verbindungen, passt scheinbar nichts mehr.
Schwalbenseiten wollen nicht mehr auf ihre Gegenstücke gleiten, Splitter drücken sich weg und überhaupt ist da dieses Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt…: Wohl jeder, der einmal Stücke aus mehr als drei Teilen verleimt hat, ob Schubkasten oder eine Gestellverbindung, kennt diesen Moment der Ratlosigkeit. Bis das Licht aufgeht, dass man die Teile einander falsch zugeordnet hat, kann der Leim schon hart sein und alles ist zu spät. Tappen Sie nicht in diese Falle, denn die Lösung ist einfach: Werkzeichen. Diese simplen graphischen Hilfsmittel werden mit einem dünnen Bleistiftstrich sofort nach dem Aushobeln auf die Bauteile gezeichnet. Praktisch ist es, wenn Sie die Teile nach dem Dreiecksprinzip kennzeichnen. Beispiel Schubkasten: Legen Sie Vorderstück, Hinterstück und die beiden Seitenteile exakt so vor sich, wie sie später im fertigen Schubkasten verbaut sein sollen; die oberen Kanten nach oben. Legen Sie nun ein gedachtes Dreieck über die Teile: Das Vorderstück bekommt eine Dreieckbasis als Symbol, das Hinterstück die Spitze und die Seiten werden mit Schrägstrichen so gekennzeichnet, dass sie sich problemlos zuordnen lassen. Mit ein wenig Übung lässt sich dieses Prinzip leicht auf kompliziertere Montagen anwenden. Nehmen Sie sich die Zeit – es lohnt sich!
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