Der Mensch kann am besten, was er gewohnt ist. Perfekte horizontale Bewegungen sind wir gewohnt, weil unsere Arbeitstische uns tagtäglich dazu zwingen.
Ob beim Bügeln auf dem Bügelbrett oder beim Aushobeln auf der Hobelbank: Sehr oft arbeiten wir, ohne darauf zu achten, mit einem Werkzeug genau horizontal. Unser motorisches Gedächtnis merkt sich das durch tausende wiederholte Bewegungen, und das kann man nutzen. Soll zum Beispiel an ein Tischbein eine Schräge angehobelt werden, so ist es sinnvoll, die angepeilte Ziel-Fläche von Beginn an parallel zum Erdboden einzuspannen. Sie werden es selber erleben: Bei der Annäherung an die Horizontale können Sie sich viel stärker auf das Gefühl verlassen und müssen viel seltener auf den angezeichneten Strich schauen.
Gleiches gilt zum Beispiel beim freihändigen Schärfen von manchen Werkzeugen. Bei einem konkav geschliffenen Eisen eines Schabhobels erfolgt das Schärfen zum Beispiel mit einem Stück feinem Nassschleifpapier, das um ein Stück Rundstab gewickelt wird. Spannen Sie das Eisen am besten so ein, dass Sie diesen Rundstab immer horizontal führen können. Eine einheitliche Fase wird der Lohn sein.
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