Kurz vor Weihnachten noch schnell ein schönes Geschenk selbst machen? Holz ist alle und die Zeit drängt. Da ist improvisieren angesagt. Die Restekiste gab noch ein wenig Kirschbaum und amerikanischen Nussbaum her. Das Kirschbaumholz war aber nur sechs Millimeter dick. Was kann man daraus noch machen? So richtig wusste ich es auch nicht. Dass eine Schale daraus werden sollte, habe ich ganz spontan beschlossen. Einen Plan gab es nicht. Nach jedem Arbeitsschritt festigte sich aber das Bild dessen, was aus diesen Resten einmal werden sollte.
Obst, Gebäck, Kleinteile – Diese Schale ist vielseitig verwendbar.
Aus den dünnen Kirchbaumbrettchen wurden erst einmal Leisten gesägt. Die Kanten bekamen eine Schräge von 8°. Mit den Schrägen Kanten zueinander wurden die Leisten mit Klebeband erst einmal fixiert. Und frei nach dem Motto: „Was nicht passt wird passend gemacht”, mussten einige Leisten noch mit dem Hobel angepasst werden, da die Schnitte nicht ganz perfekt wurden. Anschließend wurde die komplette Fläche mit Klebeband (PVC-Band) überzogen. Was nun wie ein Rollo aussah, sollte die Schale werden.
Video „schmale Leisten sicher sägen“:
https://www.youtube.com/watch?v=6tNv7mswCVg&t=3s
Die Restekiste gab noch etwas Kirschbaum und Nussbaum her.
Die Leisten werden mit einer Kantenschräge von 8° geschnitten.
Die Leisten werden zusammengeklebt.
An einigen Stellen muss noch nachgearbeitet werden.
Die komplette Fläche wird mit Klebeband belegt.
Jetzt ist der Bogen drin.
Einfach nur eckig war mir zu langweilig. Die Schale sollte einen gewissen Schwung bekommen. Dieser Schwung wurde aufgezeichnet und mit der Bandsäge ausgesägt. Noch vor dem Verleimen wurden die Kanten geschliffen. Mit meinen Rundungsschleifern (Siehe Link weiter unten) ging das sehr gut. Allerdings habe ich die verklebten Leisten noch mit zwei aufgezwingten Resthölzern stabilisiert.
Bögen perfekt schleifen:
https://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/Boegen-perfekt-schleifen
Die Kontur wird freihändig gezeichnet.
Aussägen der Kontur mit der Bandsäge.
Egalisieren der gesägten Kontur.
Kanten abrunden
Jetzt konnte verleimt werden. Mit einer feinen Leimspritze kam der Leim in die Fugen. Zwei Streifen Klebeband hielten die Schale in Form, bis der Leim abgebunden hatte. Überschüssiger Leim wurde mit einem feuchten Tuch entfernt. Anschließend wurde innen und außen geschliffen. Ganz vorsichtig, schließlich ist das Holz gerade einmal sechs Millimeter stark.
Damit die Schale auch stehen bleibt, bekam sie Füße. Füße ist aber eigentlich schon zu hoch gegriffen. Es handelt sich einfach um zwei aufgeleimte Leisten (20 x 20 mm). Die Leisten wurden mit einem Abrundfräser zweimal gefräst, sodass die halbkreisförmige Kante entstand.
Die Enden habe ich dann lieber doch nicht gefräst, sondern geschliffen. Das dauerte zwar länger, war aber sicherer. Durch die Abrundung an den Leisten braucht man diese nicht genau aufzuleimen. Auch bei ungleichmäßigen Abständen wackelt die Schale nicht.
Der Leim kommt in die Schlitze.
Das Klebeband muss mit viel Gefühl festgezogen werden.
Die Leisten werden auf dem Frästisch halbrund gefräst.
Die Enden werden rund geschliffen.
Zwei dieser Leisten sorgen für den sicheren Stand der Schale.
Dafür, dass ich vollkommen planlos begonnen habe, gefällt mir das Endergebnis doch recht gut.
Und welche selbstgemachten Geschenke haben in diesem Jahr Ihre Werkstatt verlassen?
Die fertige Schale.
Ein wenig Kontrast durch den Nussbaum.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.