Ist Ihnen auch schon einmal ein Tiefenanschlag auf einem Bohrer verrutscht? Wenn nicht haben Sie gute Tiefenstopps in Ihrer Werkstatt. Oder haben Sie hatten bisher Glück. Denn die kleinen Ringe, die man am Bohrer befestigt gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Aber nicht alle Varianten funktionieren zuverlässig.
Stopper zum Aufstecken auf den Bohrer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Nicht alle funktionieren.
Die denkbar schlechteste Lösung ist ein aufsteckbarer Ring mit einer spitz zulaufenden Madenschraube mit Schlitz darin. Beim Befestigen eines solchen Tiefenstopps ist der Bohrer schnell beschädigt und die Schlitzschrauben halten auch nicht sehr lange. Ein sicherer Halt des Ringes auf dem Bohrer ist damit nicht gewährleistet. In den meisten Fällen ist es auch schon ein Geduldsspiel einen solchen Ring gerade und an der richtigen Stelle am Bohrer zu befestigen. Im schlimmsten Fall ruinieren Sie sich beim Arbeiten damit auch noch den Bohrer und das Werkstück.
Die denkbar schlechteste Lösung: Eine Madenschraube, mit Schlitz und Spitze soll den Ring am Bohrer halten.
Ein wenig besser sind da schon Ringe mit einer flachen Madenschraube und Innensechskant-Antrieb. Die Schraube kann gefühlvoll und fest angezogen werden. Die Madenschraube mit dem flachen Ende beschädigt den Bohrer weniger und der Ring hält besser. Eine Alternative zu den Ringen ist ein umgedreht montierter Aufstecksenker. Je nach Ausführung funktionieren diese sehr gut als Tiefenstopp.
Wenn schon Ring mit Schraube, dann aber halbwegs ordentlich. Gut passender Ring, mit flacher Madenschraube und Innensechskant-Antrieb.
Wenn Sie solche Aufstecksenker in Ihrer Werkzeugkiste haben, können Sie sich gesonderte Tiefenstopps eventuell sparen.
Unter den „Ringlösungen“ gibt es aber auch eine Variante, die gut funktioniert. Hierbei besteht der Anschlagring aus zwei Teilen. Eine Schraube klemmt die beiden Teile fest an den Bohrer. Diese Ringe halten sehr gut, verrutschen also nicht. Da keine Schraube punktuell direkt auf den Bohrer drückt, wird dieser auch kaum Schaden nehmen.
Schon besser: Bei diesen Ringen drückt keine Schraube direkt auf den Bohrer. Ein guter Halt auf dem Bohrer ist auch gewährleistet.
Da alle diese Ringe und auch der Aufstecksenker fest mit dem Bohrer verbunden sind, drehen sie sich auch so schnell wie der Bohrer. Trifft der drehende Ring dann auf die Werkstückoberfläche wird diese beschädigt. Diese Tiefenstopper sind daher eher für grobe Arbeiten zu empfehlen, oder für den Einsatz in Bohrschablonen.
Für den Einsatz in Bohrschablonen sind die mitdrehenden Ringe in Ordnung. Auf einer Holzoberfläche muss man sie umsichtig einsetzen.
Mittdrehende Ringe hinterlassen unschöne Beschädigungen auf Ihrem Werkstück.
Soll das Werkstück geschont werden, gibt es recht teure Stopper mit Kugellagern im Handel. Bei diesen bleibt der Stopper bei Kontakt mit dem Werkstück stehen, dreht sich also nicht mehr. Der Bohrer hingegen bohrt weiter.
Der Stopper auf diesem Bohrer dreht sich nicht mit. Das Werkstück wird nicht beschädigt. Zusätzlich hat dieser Bohrer auch noch einen Senker mit montiert.
Sie müssen aber nicht unbedingt Geld für einen Tiefenstopp ausgeben. Ein kleines Holzklötzchen aus der Restekiste tut es auch. Es wird mit dem Bohrer, der gestoppt werden soll durchbohrt und einfach aufgesteckt. Wie Tief nun gebohrt werden soll bestimmen Sie, indem Sie den Bohrer weiter oder weniger weit in das Bohrfutter Ihrer Maschine stecken und dort festspannen.
Das Holzklötzchen können Sie mit einer Hand festhalten, so dreht es nicht mit. Die Werkstückoberfläche wird nicht beschädigt. Wenn der Bohrer gut im Futter festgespannt ist, wird er auch nicht rutschen. Ihr Holzklötzchen sitzt direkt auf dem Ende des Bohrfutters auf, es kann Also auch nicht rutschen. Dieser Tiefenstopp ist vielen gekauften Lösungen weit überlegen und kostet nichts.
Kostet nichts und funktioniert tadellos: Ein durchbohrtes Holzklötzchen als Begrenzer für die Bohrtiefe.
Das Klötzchen kann mit der Hand festgehalten werden. Dann wird Ihr Werkstück nicht beschädigt.
Sehr hilfreicher Artikel, danke Heiko. Ich würde eine Unterlegscheibe zwischen Bohrfutter und Klötzchen empfehlen. Alternativ, wenn der Bohrer nicht tief genug ins Bohrfutter geht, kann der Aufsteckring helfen.
Hallo Thomas, daran habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Danke für diesen tollen Tipp! Gruß Heiko
So einfach und doch so nützlich. Hatte schlechte Erfahrungen gemacht mit der Schlitz- und Madenschrauben Variante von Wolfcraft. Schräg, gelockert beim Bohren usw... Hab mich danach entsinnt, wie mein Vater das immer gemacht hat und mich für die Klötzchenvariante entschieden. Besser und einfacher gehts nicht :)
Hallo Heiko, habe alle die erfahrungen auch gemacht, aber: Aufstecksenker gehen schlecht bis nicht, wenn man mit Vorrichtungen (Bohrbuchsen) bohren muss. Außerdem gibt es natürlich eine noch einfachste Variante: Kleine Gummiringe. Nachteil ist, das sie nicht rutschsicher sind... Viele Grüße aus Halle von Gert Klein
Kombiniere gerne die Klötzchen mit den Tiefenstopringen. Der Tiefenstop kommt zum Bohrfutter, der Klotz nach unten. So bleibt die Tiefe einfach erhalten wenn der Bohrer entnommen wird, ich kann fein justieren, und der Stellung hält besser auf dem Schaft als auf der Spirale. Gruss Andreas
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Der Tiefenanschlag mittels Holzklotz erleichtert darüber hinaus auch das Bohren von Löchern mit vorgegebenem Winkel von Hand, meistens senkrecht.