Die dünnen Ebenholzleisten werden später noch in eine Nut eingeleimt. Die Proportionen sollen stimmen. Zwar habe ich die Maße im Entwurf schon weitestgehend festgelegt, das kann aber das Ausprobieren am echten Objekt nicht ersetzen. Daher werden die Leisten noch einmal auf den Rahmen gelegt, die Länge festgelegt und die genaue Position der Leisten am zusammengelegten Rahmen aufgezeichnet.
Die Nut wird mit der Oberfräse gemacht. Ein 6mm Spiralnutfräser ist hierfür hervorragend geeignet. Er hinterlässt eine saubere Nut. Die Nutmitte habe ich ebenfalls direkt an einem Rahmenteil aufgezeichnet. Anhand der Markierung kann die Oberfräse ausgerichtet werden. Das muss nicht auf den letzten Zehntel Millimeter genau geschehen, es reicht, wenn man sich an der Markierung an der Oberfräse orientiert.
Gefräst wird wieder an der Hobelbank. Zwei Brettchen dienen bei den langen Rahmenteilen als Stoppklötze. Die Maschine wird mit zwei Parallelanschlägen geführt. So kann nichts mehr schief gehen. Die Fräse muss nur noch eingeschaltet, abgesenkt und geschoben, oder besser gesagt, gezogen werden. Bei den kurzen Rahmenteile dienen die Zwingen zur Befestigung des Werkstückes auf der Hobelbank auch gleichzeitig als Stoppklötze.
Ein runder Fräser macht nun einmal runde Enden bei Nuten. Diese werden mit einem Stemmeisen eckig gemacht. Die Ebenholzleisten werden genau eingepasst und probeweise in die Nut eingelegt. Alles passt!
In den Rahmenecken sollen kleine Zierknöpfe als Gestaltungselement eingesetzt werden. Sie haben keine weitere Funktion, obwohl man denken könnte, dass damit die Eckeverbindung verstärkt wird. Dem ist nicht so. Die Position wird angezeichnet. Dort werden Löcher mit einem Durchmesser von 10mm gebohrt. Je Ecke zwei Bohrungen
Die Knöpfe werden aus sogenannten Endknöpfen aus dem Geigenbau gemacht. Diese haben einen kleinen Bund mit einem Durchmesser von 11mm. Damit der Knopf in die 10mm Bohrung passt, muss dieser Bund ein wenig weggeschliffen werden. Das geht ganz einfach, indem man den Knopf in die Bohrmaschine oder den Akkuschrauber einspannt, diesen laufen lässt und ein Stück Schleifpapier an den Bund hält. Die Knöpfe werden anschließend hinter dem Bund abgeschnitten. Später ist nur das obere Ende dieser Knöpfe zu sehen.
Ursprünglich wollte ich die Abrundungen der überstehenden Ecken mit einer Schablone ausfräsen. Ich habe mich aber dann doch für eine andere Methode entschieden. Die Rundung wird mit einem passenden Bohrer erstellt. Dazu ist zwar auch eine Schablone notwendig, aber die war aus ein paar Resten schnell gebaut. Zwei Reststücke des Rahmenholzes, wurden an die überstehende Ecke angelegt. Darüber ein Brettchen mit zwei sich kreuzenden Linien. Das Brettchen wird so positioniert, dass die Linien darauf genau mit der Außenkante der überstehenden Ecke fluchten. Mit ein wenig Leim wurde dieses Brettchen passend aufgelegt. Nachdem der Leim ausgehärtet war, wurde die Schablone noch verschraubt. Das vorherige Leimen verhindert, dass die Schablonenteile beim Eindrehen der Schrauben verrutschen.
In diese Schablone können nun die Rahmenteile eingelegt werden. Das Sperrholzbrettchen wird mit einem 35mm Forstnerbohrer durchbohrt und dient ab jetzt dazu den Bohrer zu führen, der ja nur ein viertel Loch bohrt und keine Führung mehr an der Zentrierspitze hat. Sicherheitshalber habe ich erst einmal ein Probestück gebohrt. Das hat gut funktioniert. Auch an den Rahmenteilen hat das Bohren dieser Rundung sehr gut geklappt. Dieses kleine Detail gibt dem gesamten Rahmen eine vollkommen andere Wirkung.
Und so sieht der Rahmen nun aus:
Im vierten und letzten Teil wird der Bilderrahmen dann fertig.
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