Fünf Tipps für die Oberflächenbehandlung

Kleinigkeiten können viel bewirken, natürlich auch in der Werkstatt. Und auf dem Weg zur perfekten Oberfläche sind es auch Kleinigkeiten, die das Endergebnis verbessern können, oder einem einfach nur das Leben erleichtern. Täglich stolpern wir alle über solche Kleinigkeiten. Jeder Holzwerker hat so seine Tipps und Tricks, die er täglich anwendet. Oftmals wirklich nichts Hochtrabendes, aber eben nützlich. Ich stelle Ihnen heute vier solche kleinen Tipps vor, die mit dem Thema Oberflächenbehandlung zu tun haben.

Tipp 1: Innenseiten von Schränken mit Wasserlack behandeln.

Ich behandle seit einigen Jahren schon die Innenseiten von Schränken mit Wasserlack. Vollkommen unabhängig davon, welche Oberfläche die Außenseite bekommt. Die Vorteile des Wasserlackes liegen auf der Hand: Er trocknet sehr schnell und riecht nach der Trocknung kaum noch. Öl hingegen braucht im Schrankinneren sehr lange zum Aushärten und der Schrank wird noch sehr lange einen Starken Geruch im Inneren haben. Auch Schubladen behandle ich mit Wasserlack. Mit der Kombination Wasserlack innen und Öl außen habe ich bisher keinerlei Probleme, obwohl ja oft empfohlen wird beide Seiten eines Bauteiles gleich zu behandeln. Was ich mich jedoch noch nicht getraut habe ist die unterschiedliche Oberflächenbehandlung von Schranktüren. Vielleicht hat ha jemand von Ihnen das mal versucht und kann mir und allen anderen Lesern seine Erfahrungen schildern.

Wasserlack kann sehr gut mit der Rolle aufgetragen werden. Für Flächen nimmt man eine spezielle Flächenrolle mit abgerundeten Enden.

Wasserlack kann sehr gut mit der Rolle aufgetragen werden. Für Flächen nimmt man eine spezielle Flächenrolle mit abgerundeten Enden.

Tipp 2: Malerkrepp erspart Schleifarbeit

Sicher ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie ein Werkstück fertig geschliffen haben und dann doch noch irgendetwas markieren oder anzeichnen müssen. Wenn Sie jetzt mit Bleistift direkt auf dem Holz anzeichnen, können Sie gleich im Anschluss noch einmal schleifen. Zumindest dort wo die Striche sind. Das kann man sich ersparen, wenn man dort, wo die Striche hinsollen mit Malerkrepp abklebt. Angezeichnet wird dann auf dem Klebeband. Werden die Anrisse nicht mehr gebraucht, zieht man einfach das Klebeband ab. Nach dem Abziehen muss man lediglich noch einmal ganz fein nachschleifen, da das Klebeband beim Ablösen die Fasern des Holzes nach oben zieht.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist hierbei auch, dass Bohrerspitzen auf dem Malerkrepp einen guten Halt finden und weniger verlaufen.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist hierbei auch, dass Bohrerspitzen auf dem Malerkrepp einen guten Halt finden und weniger verlaufen.

Tipp 3: Absaugen statt bürsten

Vor der Oberflächenbehandlung muss das Holz entstaubt werden. Geht man dabei zu nachlässig vor, leidet darunter die Oberflächenqualität. Ich sauge die Oberflächen inzwischen nur noch ab. Und zwar ganz direkt. Also ohne Bürstenaufsatz. Die Muffe des Schlauches kommt direkt aufs Holz, oder knapp darüber. So wird der ganze Staub auuch aus den Poren entfernt. Das Holzbild wird dadurch klarer und kontrastreicher. Vor allem bei grobporigen Hölzern macht sich das stark bemerkbar. Machen Sie doch mal den Selbstversuch. Saugen Sie mal ein Stück Eiche auf diese Art ab. Sie werden überrascht sein, wie viel Staub noch auf einer vermeidlich sauberen Oberfläche ist. Bei neuen Staubsaugerschläuchen und Muffen müssen Sie aber aufpassen. Kommen diese direkt aufs Holz, hinterlassen sie schwarze Streifen.

Auch Bohrlöcher sollten gut ausgesaugt werden.  Sonst rieseln Ihnen beim Umdrehen die Späne aus den Löchern.

Auch Bohrlöcher sollten gut ausgesaugt werden. Sonst rieseln Ihnen beim Umdrehen die Späne aus den Löchern.

Tipp 4: Kurz vor dem Auftrag noch mal entstauben

Staub ist in einer Holzwerkstatt allgegenwärtig. Wenn sie also eine Oberfläche gut entstaubt haben, heißt dass nicht, dass sie nach einer Stunde oder gar am kommenden Tag immer noch staubfrei ist. Daher entstaube ich unmittelbar vor der Oberflächenbehandlung noch einmal mit einem Staubbindetuch. Diese Tücher (auch Honigtücher genannt) binden den Staub, ohne ihn aufzuwirbeln. Die Oberfläche der Tücher ist leicht klebrig, es hinterlässt aber keine störenden Rückstände auf dem Holz. Auch Lackstaub, der nach dem Zwischenschliff hartnäckig auf der Oberfläche sitzt, kann damit sehr gut entfernt werden.

Die Staubbindetücher werden nicht ganz geöffnet. Man nutzt eine Seite, wenn sie gesättigt ist, faltet man das Tuch immer wieder um und hat wieder eine neue aufnahmefähige Fläche.

Die Staubbindetücher werden nicht ganz geöffnet. Man nutzt eine Seite, wenn sie gesättigt ist, faltet man das Tuch immer wieder um und hat wieder eine neue aufnahmefähige Fläche.

Tipp 5: So bleiben Lack und Öl tagelang frisch

Nach dem Lackieren oder Ölen müssen die Werkzeuge gereinigt werden das ist lästig und verbraucht mitunter auch einiges an Lösemitteln. Man kann sich zumindest ein paar Reinigungsvorgänge ersparen, wenn man Farbschale, Rolle und Pinsel nach Gebrauch in einen luftdicht verschließbaren Beutel steckt. So bleibt alles über ein oder zwei Tage frisch und muss nicht gereinigt werden. Bei lösemittelhaltigen Lacken und Lasuren sollten sie aber unbedingt darauf achten, dass die Beutel auch Lösemittelfest sind. Ansonsten lösen sie sich auf. Bei Wasserlack und Öl können Sie hingegen jede beliebige Tüte nehmen. Die Tüten können sogar mehrfach verwendet werden. Diese Vorgehensweise schont nicht nur die Nerven und den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Am besten eignen sich Beutel mit einem solchen Verschluss. Die Luft wird vor dem Verschließen so weit es geht aus dem Beutel gedrückt.

Am besten eignen sich Beutel mit einem solchen Verschluss. Die Luft wird vor dem Verschließen so weit es geht aus dem Beutel gedrückt.

Vielleicht kannten Sie ja den einen oder anderen Tipp schon, vielleicht war für Sie aber auch viel neues dabei, So oder so würde ich mich über einen Kommentar freuen. Vielleicht haben Sie ja auch Lust einen Ihrer Tipps zum thema Oberflächenbehandlung mit mir und den anderen Lesern zu teilen.

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