Leisten, Leisten, Leisten, wohin mit den Resten?

 Sie scheinen sich in der Holzwerkstatt fast wie von alleine zu vermehren. Gemeint sind Holzreste. Kaum ein Nagetier vermehrt sich so schnell, wie die Holzreste in einer Werkstatt. Mit der Zeit sammeln sich bei vielen Holzwerkern vor allem schmale Leisten in großen Mengen an. Braucht man mal eine Leiste, ist aber garantiert nichts Passendes dabei. Sie kennen das sicherlich alle.

Leisten und Holzreste

Leisten und schmale Reste

In meiner Werkstatt ist das auch nicht anders. Ich habe aber eine für mich sehr gute Lösung gefunden auch schmale Leisten noch sinnvoll zu verwerten. Zunächst sortiere ich die Reste nach Holzart und Länge. Schräge Abschnitte oder solche mit nicht rechtwinkligen Kanten schneide ich auf der Tischkreissäge nach.

Schmale Leisten nachschnieden

Nachschneiden auf der Tischkreissäge

Auch aus schmalen Abschnitten der Waldkanten von Bohlen schneide ich, wenn möglich, noch Leisten mit einer Stärke von ungefähr 20 – 25 Millimetern. Worauf ich dabei achte ist, dass das verwendete Sägeblatt noch möglichst scharf ist. Denn dann werden die Sägekanten schön glatt und lassen sich direkt verleimen, ohne dass gehobelt werden muss. Für den angedachten Zweck ist das vollkommen ausreichend.

Sortierte Restleisten

Vorsortierte Leisten

Danach werden die Leisten noch einmal abschließend sortiert und grob abgelängt. Dann geht es ans Verleimen. Aus den einzelnen Leisten werden Leimholzplatten. Die Leisten können dabei ruhig ungleiche Materialstärken aufweisen, das ist nicht schlimm. In der Regel werden die gesägten Kanten sehr schön dicht. Bei den gezeigten Platten habe ich auch einen Rest PU-Leim verarbeitet, dessen Verfallsdatum schon leicht überschritten war. Es war also gleich doppelte Resteverwertung.

reste verleimen

Verleimen der Platten

Die verleimten Platten werden dann gehobelt. Das abrichten spare ich mir meist und hobele nur die Stärke aus. Ich versuche die maximal mögliche Stärke zu erhalten. Es kann vorkommen, dass alle Leimholzplatten, die auf diese Weise entstanden sind, unterschiedlich dick sind. Dünner hobeln kann man schließlich immer noch.

Hobeln der verleimten Platten

Hobeln der verleimten Platten

Am Ende sind aus vielen einzelnen Leisten einige Leimholzplatten entstanden. Diese Platten lassen sich viel besser lagern als Leisten. Nach meiner persönlichen Erfahrung kann man mit solchen Platten auch viel mehr anfangen, als mit den vielen schmalen Abschnitten. Zugegeben, es sind nicht die schönsten Leimholzplatten. Aber für Regalbretter oder Werkstattmöbel sind sie allemal zu gebrauchen.

Leimholz aus Resten

Leimholz aus Resten

Und sollte ich doch mal eine Leiste brauchen, kann ich sie von einer der Platten runter schneiden.

Und was machen Sie mit den vielen Holzresten?

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Kommentare

lunateide 11.12.2014

Hallo Heiko, in Deinem Thema "Leisten, Leisten..." zeigt das zweite Bild sehr schmale Leisten, die, soweit ich das erkennen kann, schmaler sind als der Abstand zwischen Sägeblatt und Tisch. Wie verhinderst Du, daß diese Leisten, die ja z.T.nirgens mehr aufliegen a) nach einer gewissen Schnittlänge anfangen, zu flattern b) am Ende des Sägevorganges nicht zwischen Sägeblatt und Tisch fallen? MfG Roland

Heiko Rech 11.12.2014

Hallo Roland, ich halte die Leisten hinter der Säge fest. Oder besser gesagt, ich drücke sie gegen das Werkstück. Das geht natürlich nur, wenn die Leisten, wie in diesem Fall lang genug sind. Wenn sie nicht lang genug sind fallen sie neben dem Sägeblatt nach unten in den Sägekasten und man muss sie irgendwann wieder dort heraus holen. Gruß Heiko

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