Schluss mit Bubinga

Haben Sie Bubinga in Ihrer Werkstatt? Schauen Sie mal ganz genau nach, denn viele Werkzeughersteller benutzen Bubinga für Griffe an Hobeln und Sägen. Das gehört nun aber der Vergangenheit an. Denn im Oktober 2016 wurde beschlossen, Bubinga unter Artenschutz zu stellen. Genau genau geht es um folgende Arten:

  • · Guibourtia tessmannii
  • · Guibourtia pellegriniana
  • · Guibourtia demeusei

Ebenfalls betroffen ist Kosso (Pterocarpus erinaceus ), auch als African Rosewood bekannt, Alle Palisanderarten und einige mehr. Genau nachlesen kann man dies beim Bundesamt für Naturschutz:

https://www.bfn.de/0305_cites_holz_cop16.html

Bubinga ist ein sehr beliebtes Holz für Griffe an unterschiedlichen Werkzeugen

Bubinga ist ein sehr beliebtes Holz für Griffe an unterschiedlichen Werkzeugen

Die Nutzung und der Handel mit diesen Holzarten ist seit Januar 2017 sehr stark reglementiert. Die kurze Zeit zwischen dem Beschluss und des Inkrafttretens macht sich inzwischen dadurch bemerkbar, dass europäische Händler Schwierigkeiten damit haben Nachschub an betroffenen Handwerkzeugen aus Übersee zu bekommen. In immer mehr Onlineshops sieht, oder sah man, dass einige Werkzeuge nicht lieferbar sind oder waren. Zwar sind zur Zeit noch genügend Bestände bei den Herstellern vorhanden, die Ausführ aus dem Ursprungsland und die Einfuhr nach Deutschland dauern jedoch wesentlich länger, als noch vor einigen Monaten. Weiteren bürokratischen Aufwand müssen Händler betreiben, wenn Sie Werkzeuge mit Griffen aus Bubinga und Palisander dann weiter in ein Nicht-EU-Land versenden wollen. So kann beispielsweise der Berliner Händler Dieter Schmid (feine-werkzeuge.de) diesen Aufwand derzeit nicht leisten und versendet manche Artikel momentan nicht in die Schweiz.

Auf absehbare Zeit sollte sich die Situation aber entspannen. Der kanadische Hersteller Lee Valley mit seiner Marke „Veritas“ stellt derzeit von Bubinga auf Ahorn um. Ich habe dort nachgefragt und man sagte mir, dass die komplette Umstellung noch bis etwa September dauern würde. Allerdings würden 70% der Werkzeuge bereits im Juni mit den neuen Griffhölzern ausgestattet sein. Der Hersteller Ron Hock hat von Bubinga auf Jatoba umgestellt ( https://hocktools.wordpress.com/2017/01/02/bazinga-bubinga/) Andere Hersteller wie Lie-Nielsen, Kunz oder Stanley bei seiner Sweetheart- Linie, setzten von jeher auf Kirschbaum als Holz für Griffe. Da gibt es also keine Probleme.

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis bei den Herstellern, die derzeit noch Griffe aus Bubinga an Ihren Werkzeugen haben die vorhandenen Lagerbestände aufgebraucht und abverkauft sind. Wieder etwas länger wird es wohl brauchen, bis dann auch alle Händler wieder ohne Verzögerungen alle Artikel überall hin liefern können.

Holzwerker sind aber nicht alleine mit dieser Situation. Auch viele Instrumente enthalten Komponenten aus Bubinga und Palisander. Somit hat auch mancher Musiker und Musikalienhändler mit der aktuellen Situation zu kämpfen. Viele Drechsler werden den edlen Hölzern ebenfalls nachtrauern. Ich selbst habe auch schon Bubinga verarbeitet. Es ist ein tolles Holz. Hoffentlich trägt der Schutz dazu bei, dass sich die Bestände erholen und nachfolgende Generationen wieder die Farbintensität von Bubinga und Palisander an schönen Möbeln, Werkzeugen, Instrumenten und Drechselobjekten genießen können.

Eine kleine Bank aus Bubinga

Eine kleine Bank aus Bubinga

Links:

Einfuhr von Holz geschützer Arten:

https://www.bfn.de/0305_holz.html

Beschlüsse der 17. CITES Konferenz:

https://www.bfn.de/0305_cites_holz_cop16.html

Das originale CITES-Dokument:

https://cites.org/sites/default/files/eng/cop/17/prop/060216/E-CoP17-Prop-56.pdf

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Kommentare

Wolfram Herzog 28.03.2017

Das Thema betrifft übrigens nicht nur Werkzeughersteller. Auch viele Hersteller hochwertiger Messer benutzen Bubinga für die Griffschalen.

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