Beim Beschreiben meiner Werkstatt für die Blogartikel in den letzten Wochen sind mir zwei Dinge wieder bewusst geworden: Erstens: Es hat sich schon sehr viel getan in meiner Werkstatt. Zweitens: Wohin ich auch schaue, ich sehe Verbesserungspotential.
Ich nehme an, fast jeder Holzwerker hat eine Todo Liste oder sagen wir eine Wunschliste für die Werkstatt: Eine Maschine die fehlt; Dinge die immer herumliegen, weil es keinen passenden Platz für sie gibt; Das Licht, der Strom oder die Absaugung die verbessert werden sollten. Die Möglichkeiten eine Werkstatt zu optimieren, sind ja schier endlos. Und so stimmt es wohl wirklich – eine Werkstatt ist nie fertig.
Hier also meine Werkstatt-Todo-Liste. Sie ist recht umfangreich, und ich befürchte manche Punkte werden sehr lange auf ihr stehen bleiben während ein paar zumindest für heuer fix eingeplant sind.
Minusgrade in der Werkstatt
Die Wände und Decke meiner Garagenwerkstatt sind nicht gedämmt, und so ist es besonders in diesem Winter bitterkalt. Ich versuche den Winter vermehrt zum Planen zu benutzen. Aber eine Möglichkeit, die Werkstatt das ganze Jahr zu benutzen, wäre ein echter Gewinn. Bei sporadischem Gebrauch ist das Aufheizen mit Strom dennoch kostengünstiger als ein Umbau mit Dämmung, weshalb der Punkt wohl noch lange auf der Liste stehen wird.
Hier sollte einmal wieder aufgeräumt werden
Neben einem neuen Schubladenkästchen auf dem der Bohrständer stehen wird, ist für heuer auch eine verbesserte Aufbewahrung für diverse Kleinigkeiten geplant. Aufräumen und Entrümpeln ist auch wiedermal angesagt.
Ich bin begeistert vom Multispannbrett, das Heiko Rech auf seinen Blog vorgestellt hat. Auch der Absaugarm von Marc Koch aus der Holzwerken Ausgabe Nr. 55 steht neben weiteren Vorrichtungen auf meiner Todo Liste.
Fräser gehören gereinigt und aussortiert
Meine Fräser und Sägeblätter gehören wieder einmal gereinigt und die Hobelmesser getauscht.
Die Absaugung hat noch einen Stofffiltersack – das soll sich bald ändern
Meine Absaugung hat bisher nur einen Filtersack. Ich beobachte, wie es den Staub beim Einschalten der Maschine aus dem Stoffsack drückt. Es ist also höchste Zeit für einen Patronenfilter, und auch sonst gibt es noch einige Punkte wie ich die Absaugung verbessern kann.
Mit der Bandsäge stehe ich schon seit Beginn auf Kriegsfuß. Ich weiß nicht ob es einfach an dem Modell liegt oder an der Justierung. Jedenfalls verläuft sie, vibriert und hinterlässt einen sehr welligen Schnitt. Auftrennschnitte mache ich daher an der Kreissäge, obwohl das eigentlich eine Aufgabe für die Bandsäge wäre. Also entweder bekomme ich die Einstellungen an der Bandsäge noch besser hin, oder ich kaufe mir doch einmal eine professionellere Maschine.
Und bei Ihnen? Wie viele Punkte stehen auf ihrer Todo Liste für die Werkstatt? Und was ist Ihre Erfahrung, wächst sie die Todo-Liste oder schrumpft sie eher mit den Jahren?
Hallo Frau Zens, erst einmal ein Dankeschön für diesen neuen Blog. Ihr Blog ist erfrischend anders. Ihr Beitrag bzgl. Ihrer Todo Liste erschreckt ein wenig. Haben Sie wirklich eine Liste, die Punkt für Punkt abgearbeitet wird. Sicherlich hat jeder Holzwerker den Wunsch oder das Bedürfniss, die eigene Werkstatt seinen wachsenden Ansprüchen entsprechend zu optimieren. Aber eine Liste! Eine solche habe ich nicht. Das bedeutet nicht, das ich mit allem in meiner Werkstatt rundum zufrieden bin. Aber bei mir zeigt es sich, das viele Werkstatt Ideen erst reifen müssen, viele auch schon mal verworfen werden, weil sich an anderer Stelle bessere Lösungen entwickeln. All diese Entwicklung findet permanent statt und wird erst kurz vor der Ausführung dann auf Papier gebracht. Für mich ist es viel wichtiger, eine Projekt Sammlung zu haben. Ideen, Anregungen und Wünsche von Freunden,Skizzen und Zeichnungen etc. sind für mich wertvoller und wichtig gesammelt zu werden. Sicherlich, auch ich überlege schon lange, wie ich meine Absaugung optimiere, weil der lange Schlauch auf dem Boden liegend einfach stört. Ich diesen auch schon mal vergesse um zustecken. Auch den Sack mit Spänen an der Absaugung wechseln und den neuen montieren, das nervt mich. Aber irgendwann fällt mir eine Lösung ein, wie ich den Sack durch eine feste Tonne ersetzen kann und diese auch dicht bekomme. Als Andreas Duhme zur Preisverleihung bei mir im Keller stand, war er angetan von der Ordnung in meiner Werkstatt. Für mich ist es noch nicht so perfekt. Meist stört mich Etwas, etwas mehr. Dann muß eine Lösung her. Endgültig Fertig wird auch mein kleines Reich nicht werden. Daher habe ich viele Maschinen auf Rollen, um diese flexibel anzuordnen. Eine richtige Hobelbank stände auf einer Todo Liste. Aber ich erwische mich immer noch, das ich meinen jetzigen Arbeitstisch hin und her bewege. Ich glaube wir Holzwerker werden immer etwas in der Werkstatt verbessern können. Ob mit oder ohne Liste spielt letzlich keine Rolle. Das alles gehört zu diesem wunderschönen Hobby. Ich freue mich auf viele Interessante Beiträge von Ihnen. Mit vielen Grüssen Hans Witkowski
Vielen Dank für die Kommentare, Hans und Peter! Ich stimme überein: Eine Todo-Liste für die Werkstatt sollte man aufhören, wenn sie einen unter Druck setzt oder zur reinen Pflichterfüllung abgearbeitet wird. Wenn man aber die Liste führt mit Freude beim Gedanken wie die Werkstatt in ein paar Jahren sich entwickelt haben wird, dann ist es das richtige Instrument. Übrigens bin ich ungemein vergesslich, weshalb ich Listen sehr gerne mag. Ich glaube nicht, dass es ein richtig oder falsch im Bezug auf die Menge und Güte der Werkzeuge in einer Werkstatt gibt (ausgenommen Sicherheitsaspekte) es gibt nur ein persönliches "richtig für MICH". Die eigenen Wünsche sind ausschlaggebend und diese sollte man in den gedanklichen Mittelpunkt stellen, nicht die Beurteilung, sei es abwertend oder aufwertend, von anderen. Während man sich also das Hobby nicht vermiesen lassen sollte, weil man keine Profi-Ausstattung hat, muss sich auch ein gut ausgestatteter Hobby-Handwerker nicht für seine Ausstattung rechtfertigen. Ich hatte am Arbeiten in den ersten Jahren ohne Stationärmaschinen genauso viel Freude wie jetzt mit den großen Maschinen. Dennoch möchte ich sie nicht mehr missen. Ich würde da unterscheiden, zwischen den Möglichkeiten die einem die Werkstatt bietet (die steigen mit besserer Ausstattung) und der angenehm verbrachten Zeit in der Werkstatt, welche meiner Erfahrung nach nicht von der Ausstattung abhängt. Liebe Grüße, Veronika
Servus Veronika, (sage ich jetzt einfach, ich bin deutlich älter ;-)) ich habe auch eine Wunschliste, allerdings derzeit noch im Kopf. Zumindest die global-galaktische. Für konkrete Vorhaben wie z. B. meine ganz eigene Werkbank-Lösung habe ich dann schon immer eine handschriftliche. Die Erstellung und Verfolgung von Listen ist sicher Geschmackssache und entspricht dem, wie der jeweilige Holzwerker gestrickt ist. Ich bin doch eher ein systematischer und planender Mensch, auch in meiner täglichen Arbeit. Für mein Hobby erstelle ich Listen, aber nicht mit Zielterminen und ich hake auch nicht wirklich ab. Aber eine Zielorientierung finde ich sehr wichtig. Zum Beispiel ist mein Hauptziel bei Bau und Evolution meiner Werkstatt, dass ich irgendwann mal Zimmertüren und Zargen bauen möchte. Das hat für die Maschinenauswahl, die Flächennutzung und auch auf die Gestaltung der selbst zu bauenden Arbeitsplätze (Werkbank, Spanntisch, Bohrstation...) erhebliche Auswirkungen. In den nächsten Monaten werde ich mir White-Boards passend machen und aufhängen. Da kann mal schnell eine Skizze oder Liste erstellt werden, oder Unterlagen mit Magneten befestigt werden. Äußerst praktisch! Einige der Punkte Deiner Liste habe ich auch vor (Multispannbrett, Schärfplatz und Aufbewahrung optimieren), Dein wichtigster scheint mir aber schon die Dämmung der Werkstatt zu sein. Meine Garagendachwerkstatt (Grundfläche etwa 5,5x8m aber komplett Schrägen) ist komplett rundum gedämmt, als Heizung verwende ich einen elektrischen Ölradiator. Auch der Zeit mit wochenlangen Minusgraden im Januar war das Werken darin kuschelig, es gibt keinen Luftzug, kein Schwitzwasser. Das finde ich sehr wichtig, und auch dafür hatte ich mir eine Liste gemacht. Sogar mit realistischen Fertigstellungsterminen. Ich finde Deine Blog Klasse, gehört wie Heikos jetzt zur Pflichtlektüre. Viel Spaß noch bei allem Weiteren, Grüße aus Mittelfranken, Axel.
Hallo Axel, Da scheinen wir ähnlich strukturiert Menschen zu sein! Die Anfertigung von Innentüren und Zargen würde mich auch interessieren - schreib doch mal wenn du Erfahrung damit gemacht hast! Liebe Grüße, Veronika
Hallo Veronika, ich habe auch ellenlange ToDo-Listen. Es macht einfach Spaß solche zu planen und Skizzen dazu zu machen. Spontane Ideen sind so immer gleich auf dem Papier festgehalten. Hin und wieder schaue ich die gesamte Liste dann durch und stelle fest, dass ich (oft ungeplant) wieder Punkte davon längst umgesetzt habe und diese entfernen kann. Ach eins noch: Mit der Hassliebe zur Bandsäge bis Du nicht allein - meine Makita LB1200F habe ich auch bis heute nicht richtig benutzen können. Die Höhenverstellung scheint eine Fehlkonstruktion zu sein (oder ich bin zu blöd) - da ich diese nicht justieren kann (2x demontiert und wieder dauerverklemmt)habe ich auch nur unbefriedigende Schnitte. VG Andreas aus Berlin
Hallo Frau Zenz, danke für Ihren Beitrag. Dieses Thema beschäftigt mich häufig, wenn ich in meine Werkstatt gehe. Wo ich hinschaue, erkenne ich meist Verbesserungsbedarf. Auch nehme ich mir Dinge vor, speichere sie in meiner Gedächtnis-to-do-Liste, um sie dann wieder zu vergessen, weil meine Frau oder andere oder ich ein Projekt verwirklicht haben wollen. In der Regel mache ich es dann gleichzeitig mit dem Projekt, weil es hilfreich ist, das Projekt umzusetzen oder weil ich es brauche (z.B. das Einstellen der Bandsäge oder den Nachbau des Multidüblers von Guido Henn). Beste Grüße aus Westfalen, Jens
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Hallo Veronika, sicherlich ist in einer Werkstatt immer etwas zu tun. Auch gerade bei mir, da ich zZt. dabei bin, mir eine Werkstatt nach Jahren von grundauf neu einzurichten. Da ich erst Anfang November die Räumlichkeiten bezogen habe, ist im Moment meine Liste sicherlich noch ellenlang. Als gelernter Schreiner bin ich da auch teilweise in einer "Zwickmühle". Ich kenne halt "die typische" Schreinerei. Trotzdem kann ich mir keine komplette Tischlerei einrichten, so wie ich sie mehr oder weniger kenne. Das möchte ich auch gar nicht. Ich möchte halt hier meinem Hobby nachgehen. Dabei muss ich sagen, dass ich in meinem erlernten Beruf nicht mehr arbeite. Aber da möchte ich hier einmal garnicht drauf hinaus. Was ich in diesem und auch anderen Blogs und Foren lese und teilweise auch in manchem Video sehe, lässt mich manchmal lächeln, oft aber auch den Kopf schütteln. Ich möchte jetzt niemanden auf die Füsse treten und Jeder soll und darf das machen, was er möchte, kann und für nötig hält. Ich will vielmehr einmal einen Vergleich ziehen. Seht euch bitte einmal Bilder von "Hobbywerkstätten" von vor 10 Jahren und davon an. Hier war es Standard, einige Handsägen zu haben. Auch eine Bohrmaschine, eine Handkreissäge, Wasserwaage, alte Stecheisen und Papa's Schlosser- und Opas Zimmermannshammer und ein Sammelsorium an Schraubendrehern, die oft den Namen nicht mehr wert waren. Schrauben und Dübel waren in Zigarrenkisten und Blechdosen wild beieinander verstaut..Ach ja und der Schraubstock auf dem alten Küchentisch. Das genügte, wenn man das im Keller mit rostigen Nägeln oder Schrauben an der teilweise noch ungeputzten Wand hängen hatte. Wer heute nicht Hobel und Stecheisen von Veritas hat, geschweige denn mindestens den halben Maschinenpark in schwarz- grün, Tischkreissäge, Hobelmaschine und Fräse nicht mindestens für je 800,- sein Eigen nennt, und alles blitzblank und bis in den letzten Millimeter computergenau durchgeplant hat, tja, der ist halt kein Holzwerker. Sicherlich mache ich dies und noch einiges mehr, wenn ich eine Tischlerei eröffnen und oder neu einrichten will. Aber hallo, fürs Hobby? Klar, warum nicht? Wer will und kann, ok. Das bedeutet aber noch nicht, dass der Hobbyschreiner oder wie er sich heutzutage gerne nennt "Holzwerker", auch trotz "Profi"-Maschinenpark, und Werkzeugen auch Profiqualität "produziert". Seht euch mal bitte alte Bilder von Schreinereien um 1950 oder 1910 oder älter an. Daher frage ich mich, muss ich eine "so hoch gezüchtete" Werkstatt hobbymässig betreiben, um Freude und Spaß an meinem Hobby zu haben? Oder geht das nicht auch mit "einfachen" Mitteln? Muss ich mir den "Streß" machen, wirklich eine Todo-Liste (auch wenn man es Wunschliste nennt) anzulegen und Punkt für Punkt abarbeiten? Ich finde, dass muss ich nur machen, wenn ich wirklich eine richtige Tischlerei betreiben möchte. Aber selbst im laufendem Betrieb rennt da niemand mit einem Klemmbrett rum um abzuhaken. Sicherlich ist man hier an Vorschriften zB von UVV und BG gebunden. Privat sollte man sich hier im Maschinenbreich sicherlich dran orientieren. Aber bitte übertreibt es nicht. Es ist bestimmt noch kein Tischler an Schleifstaub gestorben, weil er mit der Hand geschliffen hat. In meiner Lehre fragte auch keiner, ob der Nass-Trockensauger klasse M oder L war... Also sollte eine Hobbywerkstatt nicht einfach langsam Punkt für Punkt wachsen? Sicherlich. Aber komme ich nicht auch mit "hobbymässigen" Handwerkzeug und Maschinenpark zurecht oder muss es immer" Profi"qualität sein, weil es nur irgendwo (Profi...)drauf steht?, Sorry, aber ich weiß, wass ich in meiner Werkstatt tun muss. Und dafür brauche ich keine Todo-Liste. In diesem Sinne und mit bestem Gruß Peter