Für unseren modern eingerichteten Dachboden wünschte sich meine Frau einen großen "unsichtbaren" Kleiderschrank. Da uns die traditionelle japanische Ästhetik des Handwerks schon immer gefallen hatte, kamen wir auf die Idee Shoji als Türen zu nehmen.
Mein Wissen über die Bauart habe ich aus dem Buch "Shoji" von Toshio Odate, Schäfer Verlag Hannover 2003".
In unserem Fall haben wir uns für eine eine dreiteilige Shoji entschieden. Auch so war jedes Teil noch 2,22 x 1,03 m groß. Jedes Element beteht aus zwei seitlichen Sprossen in die drei Riegel verdeckt eingezapft sind. Im unteren Feld ist eine dünne Massivholzfüllung. Das obere Feld wird von dem Gitterwerk der Kumiko ausgefüllt. Diese sind sowohl mit den Riegeln wie auch den Sprossen verdeckt gezapft.
Die Führung der Shoji erfolgt unten durch zwei unsichtbare Rollen die in gefrästen Nuten laufen. Oben sind jeweils zwei horizontale Röllchen für die Führungsschiene.
Nach Einbau der zugekauften Rollen und Griffschalen wurde das Gitterwerk von der Rückseite mit japanischem Shojipapier beklebt. Als Leim diente Reiskleber. Nach der Trocknung wurde das Papier mit einer Sprühflasche mit Wasser eingesprüht und spannt sich.
Europäischer Kirschbaum aus eigener Trocknung. Astfreies Kernholz für die Sprossen, Riegel und Kumiko (das sind die dünnen Gitterleisten). Für die Füllungen habe ich bewußt massives Kernholz mit größerem Splintholzanteil genommen und auf Fläche verleimt.
Die Griffschalen, Rollenbeschläge, Dichtlippen, Reisleim und das Japanpapier habe ich im Internet bei einem Spezialanbieter in Berlin bestellt.
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