Holzbiegen ist doch immer wieder faszinierend. Mit dieser Vorrichtung ist es sogar einfacher und schneller, als mit jeder anderen Methode.
Kurze Erklärung zur Funktion: Das im Holz enthaltene Lignin wird durch Hitze weich, ähnlich einem Thermoplast (Kunststoff) der sich biegen lässt.
Damit das Holz durch die Hitzeeinwirkung nicht zu spröde wird, muss es vorab gewässert werden und auch beim Biegevorgang immer wieder befeuchtet werden.
Die Stahlstange wird mit dem Gaskocher erhitzt und ermöglicht das Erwärmen/Biegen.
Der Rest ist Fingerspitzengefühl und Neugierde. Vor allem Laubholz wie Buche, Esche, Rüster, Kirschbaum, Ahorn und Eiche lassen sich gut verarbeiten. Die Leisten sollten nicht dicker als 5mm sein.
Vorteil: Schnelle Ergebnisse, kein Vorrichtungsbau notwendig
Nachteil: Es kommt unweigerlich zu Brandspuren, nur begrenzte Materialstärken möglich. Die Brandspuren lassen sich je nach Intensität anschließend wegschleifen, verstecken… oder Schwarz beizen 😉
Türgriffe, Anleimer für enge Radien oder einfach nur Zierleisten? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Die gezeigte Technik findet vor allem im Geigenbau Verwendung, lediglich mit einem etwas professionelleren Aufbau. Für ca. 100€ findet man mit dem Suchbegriff “Biegeeisen” eine Auswahl an elektrisch erhitzten Vorrichtungen.
Es funktioniert allerdings auch mit der gezeigten Variante für gelegentliche Anwendungen.
Arbeiten mit dem Gaskocher möglichst im Freien oder einer gut gelüfteten Werkstatt durchführen.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.