Langgestreckte Bauteile wie Bettpfosten oder Geländer-Elemente können ein bisschen eintönig wirken. Geradlinig längs zur Faser eingefräste Nuten lockern die Optik vielerorts auf. Sie werden auch als Kannelierungen bezeichnet und haben oft einen halbrunden Querschnitt. Schaftfräser mit runder Kontur sind hier das Werkzeug der Wahl. Sie sind als Radius- oder (bei größeren Maßen) als Hohlkehlfräser zu bekommen.
Wichtig bei einer schönen Kannelierung ist, die gefrästen Nuten haargenau parallel und gleich lang zu fräsen. Außerdem müssen sie exakt auf gleicher Höhe beginnen und enden. Das lässt sich nur mit einigen Hilfsmitteln sicherstellen. Die beiden einfachsten sind zwei Stoppklötze, die den Beginn und das Ende des Fräswegs festlegen. Sie lassen sich in der Regel einfach mit Zwingen festklemmen. Der Parallelanschlag der Oberfräse reicht nicht für die danach nötige seitliche Ausrichtung. Der nötige Versatz von Nut zu Nut lässt sich freihändig nur sehr schwer so einstellen, dass alle Nuten den exakt gleichen Abstand zueinander haben. Denn das menschliche Auge ist da gnadenlos.
Helfen Sie sich mit zwei langen Führungsleisten, auf die zwei Querriegel geschraubt sind (im Abstand der Werkstückbreite). Zwischen den Querriegel lässt sich eine Hilfsplatte über zwei Langlöcher quer zur Fräsrichtung verschieben. Rasterstriche ermöglichen das haargenaue Verschieben, Flügelmuttern das schnelle Festziehen. Die Hilfsplatte bekommt in der Mitte eine für die Kopierhülse der Oberfräse passende Bohrung. Zwei Stoppklötze beschränken dann noch den Fräsweg und sorgen für die exakt gleichen Längen. Im Einsatz lässt sich dann die ganze Vorrichtung auf dem Werkstück verschieben.
Illustrationen: Willi Brokbals
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