Wenn die Nut breiter werden soll als der vorhandene Schaftfräser, ist oft Improvisation an der Oberfräse gefragt. So können Sie die Herausforderung meistern: Schrauben Sie aus zwei breiten Multiplex-Streifen einen stabilen Winkel zusammen. Er soll einem „L“ ähneln.
Ist das „L“ genau im rechten Winkel verleimt und verschraubt, setzen Sie den Fräser in die Oberfräse ein, den Sie zum Nuten verwenden. Fräsen Sie damit, am langen Schenkel anliegend, eine flache Nut in den kurzen Schenkel. Dies ist der Bezug; die Vorrichtung passt ab jetzt nur zu diesem Fräser-Durchmesser.
Zeichnen Sie im nächsten Schritt die gewünschte Nut aufs Holz. Legen Sie den kurzen Schenkel an die Holzkante und bringen Sie die Bezugsnut mit dem linken Begrenzungsstrich der angezeichneten Nut in Deckung. Fräsen Sie jetzt von sich weg führend die erste Nut (siehe erstes Bild).
Um das Zielmaß der Nut zu erreichen, hobeln Sie noch einen Hilfsstreifen aus. Seine Dicke: Zielmaß minus Fräsermaß. Legen Sie diesen Streifen an den langen Schenkel des „L“ und fräsen Sie erneut. Wichtig: Weil der Fräser nun an der anderen Flanke der Nut arbeitet, müssen Sie die Vorschubrichtung ändern, um im Gegenlauf zu bleiben. Ziehen Sie die Fräse also nun zu sich hin (siehe zweites Bild). Extrabreite Nuten sind so kein Problem mehr.
Illustration: Willi Brokbals
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