Ähnlich wie Keile sind Holznägel uralte Verbindungsmittel, die vermutlich schon die Arche zusammengehalten haben. Und die war immerhin laut Wortbedeutung ein „schwimmender Kasten“ mit einer Wasserverdrängung so mächtig wie ein heutiger Flugzeugträger. Holznägel in ihrer Urform sind vierkantige Stäbe, quadratisch im Querschnitt oder ganz leicht rechteckig. Sie werden durch ein rundes Loch getrieben, verkrallen sich so im Holz und halten zwei Teile zusammen.
Aus der Herstellung von Holznägeln kann man eine Wissenschaft machen. Einig ist man sich dabei, dass sie gespalten und nicht gesägt werden sollen. Beim Spalten folgt der Riss der Grenze zwischen zwei Fasern. Diese bleiben dadurch (anders als beim Sägen) auf voller Länge intakt und widerstandsfähig. Zur Vorbereitung richten Sie sich ein astfreies Stück Holz her, dessen sehr kurze Länge der Gesamtlänge und dessen Dicke der Kantenlänge der gewünschten Nägel entsprechen.
Brechen Sie für einen Fasertest ein Stück von diesem Brettchen ab: Es sollten möglichst gerade Bruchkanten entstehen, sonst ist das Holz eher schlecht geeignet. Genau dieses Stückchen benötigen Sie nun. Es dient als Abstandhalter zwischen einem längeren, aufrecht in die Hobelbank gespannten Brettchen einerseits und einem scharfen Hobeleisen (ohne Klappe) andererseits.
Das Rohlingbrett wird nun an das aufrechte Brettchen gedrückt und heruntergeschlagen. Dabei entsteht Holznagel um Holznagel. Fasen Sie jedes Exemplar noch leicht an und spitzen Sie es zu: Fertig ist ein perfekter Verbinder mit langer Tradition.
Illustrationen: Willi Brokbals
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