Blau? Pause!

Selten fällt einem das Thema für einen unserer Tipps direkt vor die Füße. Hier schon! Beim Hobeln auf schöner Eiche war der Schlichthobel aus Holz stumpf geworden. Zum Schärfen war gerade keine Zeit, also kam sein Kollege aus Metall dran. Seit dem Beginn des Arbeitsvorgangs gab es immer mal wieder einige Sprühstöße Wasser aufs Holz, was das Material sofort sehr viel geschmeidiger macht: weniger Kraftaufwand und deutlich weniger Ausrisse!

Gerbsäure + Wasser + Eisen = Problem

Doch beim Wechsel zum Stahlhobel hatten wir kurz die Chemie vergessen: Eiche plus Wasser plus Stahl führt sofort zu einer blau-schwarzen Verfärbung im Holz, die Eiche-Gerbsäure reagiert so mit dem Eisen. Als der erste getönte Hobelspan fiel, fiel auch der Groschen! Halt, Stopp, alles erst abwischen und gut trocknen lassen. Zum Glück war die schwarze Spur im Werkstück danach mit einigen weiteren Hobelzügen entfernt. Ab dann galt: Weiterhin schmieren, aber mit reinem Ethanol (Ethylalkohol) statt mit Wasser.

(Spiritus enthält zwar zu 96 Prozent Ethylalkohol, man könnte meinen, das ginge. Die restlichen vier Prozent sind aber weitgehend Wasser. Ein Problem, siehe oben.)

Also lieber zu reinem Ethanol greifen. Und siehe da: Auch so wird das Holz geschmeidig, aber ohne die Farb-Probleme. Ethanol verfliegt nach kurzer Zeit, also gut lüften und auf die Feuergefahr achten!

Foto: Andreas Duhme

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