Das Auftrennen eines Bretts in zwei gleich dicke Hälften kann wunderbare Ergebnisse liefern. Aufgeklappt wie ein Buch ergibt sich oft eine gespiegelte Maserung, die sich perfekt für zwei Schranktüren oder Füllungen eignet. Die Symmetrie ist hier ein besonderer Hingucker. Für die Arbeit kommen nur größere Tischkreissägen (Sägeblattdurchmesser 300 mm oder mehr) infrage – oder die Bandsäge. Klar, mit Handsägen geht es auch, aber das lassen wir hier mal außen vor.
Auch eine perfekt eingestellte Bandsäge folgt gerade bei verwachsenen Hölzern ihrem eigenen Weg, selbst wenn das Werkstück am Anschlag geführt wird. Dieses Verlaufen kann bei eng bemessenen Dicken zu einem echten Problem werden. Schnell ist eine tiefe Kerbe in eines der beiden Bretter gesägt, die dann herausgehobelt werden muss – Wunschdicke adé!
Weil sich Bandsägeblätter ein wenig verdrehen können, folgen Sie dem Weg des geringsten Widerstands. Das ist der Grund des Verlaufens – und der Ansatz zur Lösung: Schneiden Sie zunächst auf der Kreissäge den Schnittbereich dünner: Schutzhaube entfernen, Spaltkeil absenken, und ein oder zwei Zentimeter tief einnuten. Dann so umdrehen, dass die gleiche Bezugsfäche wieder am Parallelanschlag liegt.
Durch diese beiden Vorschnitte arbeitet die Bandsäge nun freiwillig im Bereich zwischen ihnen. Ausbrechen würde mehr Widerstand bedeuten – das Sägeblatt bleibt freiwillig in der Fuge!
Illustration: Willi Brokbals
Kleine Kniffe wie diese – jede Menge davon immer in HolzWerken.
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>> Für die Arbeit kommen nur größere Tischkreissägen (Sägeblattdurchmesser 300 mm oder mehr) infrage << Das verstehe ich nicht. Ich habe keine Bandsäge und trenne alle Bretter bis 15cm Breite auf meiner GTS10 auf, dann wird das Brett halt einmal rumgedreht, so wie ihr das für die Führungsnut ja auch macht.