Lass´ die Kantenfräse von der Leine

Makitas Kantenfräse mit dem kryptische Namen RT00700C ist in vielen Werkstätten zu finden. Besonders das Set mit dem Kanten-, Oberfräse- und Winkelfräsmodul, in das der kleine Motor eingesetzt werden kann, erfreut sich großer Beliebtheit. Nicht umsonst haben wir dieses Paket schon öfters verlost und nutzen es auch in der Redaktionswerkstatt.

Mit dem DRT50ZJX2 hat der japanische Hersteller das Set jetzt als Akkuvariante im Sortiment. Lohnt sich die kabellose Version?

Der im Set (Preis etwa 230 Euro) enthaltene Fräsmotor DRT50ZJ arbeitet mit dem 18-Volt-Akku-System von Makita. Wichtig für die eigene Preiskalkulation: Akku und Ladegerät sind im Set nicht enthalten und müssen separat gekauft werden. Das Set ist ansonsten identisch mit der kabelgestützten Variante: Alle drei beliebten Fräsmodule sind dabei. Außerdem ist der Systainer gespickt mit Zubehör: Kopierringe, Absaugstutzen, Seitengriff, Fräsführungen, ein Parallelanschlag, Spannzangen für die 6- und 8-mm-Aufnahme. Wer also neu einsteigt in die Welt der kleinen Modul-Fräsen, ist gut ausgestattet – auch wenn es zur Wahrheit gehört, dass einiges von diesem Zubehör dann doch bald durch hochwertigere Varianten ersetzt werden sollte.

Der Vorteil der Fortführung des bewährten Sets: Wer nur den Motor (ohne Akku etwa 150 Euro) tauscht, kann sein „altes“ Set einfach als kabellose Variante weiterbetreiben. Das ist nachhaltig und praktisch.

Der akkubetriebene Fräsmotor weist dagegen einige Innovationen zum kabelgestützten Vorgänger auf: Der Kippschalter wurde getauscht gegen einen Taster mit Verriegelung. Einer der angenehmsten Unterschiede: Die DRT50ZJ leuchtet mit zwei LEDs den Arbeitsbereich aus.

Schalter mit Akku bei der Makita Akku-Fräse Großes Plus bei der Sicherheit: Der Schalter ist verriegelt. Erst mit dem Drücken beider Knöpfe kurz nacheinander startet die Maschine.


Der Akku (hier in der 3,5 Ampere-Stunden-Variante) trägt allerdings schon ziemlich dick auf und verschiebt den Schwerpunkt der Maschine deutlich nach oben. Kein Beinbruch, aber man sollte sich Zeit zum Umgewöhnen geben.

Akku- und kabelgebundene Akku-Fräsen von Makita nebeneinander Kopflastig: Im Vergleich zur kabelgebundenen Variante (rechts) ist der neue Fräsmotor deutlich größer.

Das Arbeiten mit dem akkubetriebenen Motor gestaltet sich als richtig angenehm. Gerade bei kleinen Fräsungen wie dem Kantenrunden ist die kabellose Freiheit schon ein echtes Vergnügen. Und: Ein ziemlich langes, der Akku hat Ausdauer. Auch nach über acht Metern Karniesfräsen zeigten die LEDs noch vollen Füllstand an.

Aber eigentlich gehören diese Maschinen doch an die Leine: Auch kleine Arbeiten machen schon viel Dreck. Und dieser sollte nicht in Ihre Lunge kommen: Absaugen ist Pflicht. Ein Saugschlauch macht dann die grenzenlose Bewegungsfreiheit wieder zunichte – wenigstens teilweise.

Trotzdem: Die Vorteile überwiegen aus unserer Sicht. Der Motor arbeitet kraftvoll und ausdauernd. Gerade wer schon im Besitz eines Makita-Akkusystems ist, kann die überschaubaren Mehrkosten (etwa 40 bis 50 Euro) gegenüber dem kabelgebundenen Motor investieren.

Mehr Infos: www.makita.de

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 108. Die vorgestellte Akku-Fräse wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Hersteller zurückgeschickt.

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