Ein verstellbarer Winkel, Schmiege genannt, kann Geometrie-Aufgaben in der Werkstatt erstaunlich leicht machen! Zum Beispiel beim Einstellungen von Gehrungen jenseits der 90°, wie das bei Fußleisten häufig der Fall ist. Hier benötigen Kreis- oder Kappsäge ja genau die Winkelhalbierende als Einstellmaß. Nur so schneiden Sie zwei genau passend geschnittene Gehrungen, die sich addiert zum Wunschwinkel fügen. Nehmen Sie also mit der Schmiege das Zielmaß ab – Sie müssen zu keinem Zeitpunkt dessen Zahlenwert kennen.
Übertragen Sie den Winkel auf ein Brett, greifen Sie zum Zirkel und schlagen Sie einen Kreisbogen (M1), der durch die Kante und durch den Winkelstrich reicht. An beiden Schnittpunkten (M2, M3) stechen Sie erneut ein. Es entstehen von hier zwei gleich große Kreisbögen (Radius X), die sich schneiden. Verbinden Sie diese beiden Schnittpunkte (S) mit dem Startpunkt der Winkellinie (M1) an der Plattenkante: Diese neue Linie ist die Winkelhalbierende. Stellen Sie die Schmiege darauf ein und übertragen Sie den Winkel so auf die Anschläge (beziehungsweise die Sägeblatt-Schwenkung) von Kreis- oder Kappsäge.
Illustration: Willi Brokbals
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