Sanitätskasten

Fertigung eines Sanitätskastens aus Fichtenholz. Der Korpus wurde gezinkt, die Türe ist in Rahmenbauweise hergestellt.
Bei der Fertigung dieses für die Werkstatt vorgesehenen Sanitätskastens steht hauptsächlich die Einübung traditioneller Techniken im Vordergrund.

Als erster Schritt sollte eine Fertigungszeichnung angefertigt werden, welche Auskunft über Maße, Material und Bauart gibt. Diese Zeichnung wird auf der Zeichenplatte hergestellt. Anschließend kann das Material (hier Fichte für den Korpus, Kiefer und Pappelsperrholz für die Türe) besorgt und an der Kreissäge grob zurechtgesägt werden. Die restliche Fertigung des Sanitätskastens geschieht ausschließlich in Handarbeit ohne Maschinennutzung.

Nun beginnt die Arbeit am Korpus. Hierzu sind zunächst die Schwalbenschwänze anzureißen und anschließend durch Sägen und Stemmen auszuarbeiten. Vor dem Verleimen der Korpusteile muss die Nut für den Zwischenboden eingesägt, ausgestemmt und der Nutgrund anschließend mit dem Grundhobel geputzt werden.

Nachdem die Korpusteile verleimt sind wird der Falz für die Rückwand ausgearbeitet. Das Sägen geschieht hier mit einer Azebiki, welche für blinde Einschnitte gut geeignet ist, schließlich soll der Falz nicht durchgängig, also von der Seite nicht zu sehen sein. Der Materialabtrag erfolgt dann mit einem Stemmeisen und dem Falzeckenhobel.

Die Türe ist in Rahmenbauweise gefertigt, hierzu wird zunächst der Rahmen aus Kieferleisten hergestellt. Als Rahmeneckverbindung wurde hier die Ecküberblattung auf Gehrung gewählt, vor allem auch weil hierdurch die Nut, in welcher die Füllung sitzt, nach Außen hin verdeckt wird.

Nach dem Trocknen der Verleimungen können nun die Türbänder und restlichen Beschläge montiert werden. Nun muss noch der Einlegeboden in die vorgesehene Nut gesteckt und an der Türe von Innen zwei dünne Leisten als Halterung für Pinzette, Schere usw. angebracht werden.

Da ein Sanitätskasten älterer Bauart üblicherweise außen grau und innen transparent lackiert ist wurde dies hier ebenfalls so durchgeführt. Zuvor werden noch sämtliche Eckverbindungen und Oberflächen ggf. gehobelt und geschliffen.

Benötigte Zeit

12 Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Schleifpapier und Ziehklingen
  • Diverse Japansägen
  • Grundhobel
  • Falzeckenhobel
  • Putzhobel
  • Stemmeisen
  • Tischkreissäge oder Nuthobel

Verwendete Materialien

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Bisher noch keine Kommentare

Kommentar verfassen