Hartmetall: Warum „HW“ und nicht „HM“?

Raider heißt jetzt Twix! Es ist nicht immer leicht, sich an Neuerungen zu gewönnen. Und das wohl wichtigste Material in der Werkstatt, nämlich Hartmetall, bekommt seit einigen Jahren eine andere Abkürzung. Statt „HM“ steht zum Beispiel bei Fräsern und Kreissägeblättern „HW“. Was ist der Hintergrund?

Hartmetall ist nichts anderes als ein Materialmix eines „weichen“ Stoffes mit einem besonders harten. Die Verbindung wird häufig aus „verbackenen“ (gesinterten) Pulvern der beiden Stoffe hergestellt. Der Hartstoff in dieser Verbindung sind häufig die Moleküle aus Wolfram und Kohlenstoff, genannt Wolframkarbid. Es gibt aber auch Hartmetalle mit Titan-, Tantal- und Zirkonium-Karbid. Und damit die Abkürzungen prägnant werden, schreibt man seit einiger Zeit den Hartstoff hinter das „H“. „HW“ ist also nichts anderes als Hartmetall mit dem Hartstoff Wolframkarbid. Im Zusammenspiel mit „weichem“ Kobalt ergibt sich bei der Härte und Biegefestigkeit ein guter Kompromiss für die Holzbearbeitung, weshalb in unseren Werkstätten bei Hartmetall-bestückten Werkzeugen nichts anderes vorkommt als „HW“.

Übrigens: Wenn Sie auch im englischen Sprachraum nach HW-Fräsern suchen, müssen Sie einen Umweg über das Schwedische nehmen. Der englische Name „Tungsten“ für Wolfram ist eine Entlehnung aus der skandinavischen Sprache und ein guter Suchbegriff. „Tung sten“ bedeutet wörtlich „schwerer Stein“.

Foto: Andreas Duhme

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