Ein kleiner Beitrag zum Drechseln: Arbeitsschritte und Fertigungszeichnung des Übungswerkstücks Pfeffermühle.
Eine Pfeffermühle ist ein einfaches und zugleich nützliches Übungswerkstück im Drechseln. Als typisches Werkstück im Langholzdrechseln ist es gut für den Einstieg in die Thematik geeignet, lediglich für den Deckel der Mühle muss bei dieser Form Querholz bearbeitet werden.
Zunächst wird ein gut getrockneter Holzkantel ausgewählt. In diesem Beispiel habe ich mich für Kirschholz entschieden, welches vor ca. 4 Jahren aufgesägt und dessen Enden für eine schonende Trocknung in Wachs getaucht wurden.
Dieser Kantel wird zwischen Mitnehmer- und Zentrierspitze fest eingespannt. Anschließend wird die Handauflage recht knapp an der Werkstückkontur festgestellt und durch Drehen des Handrads überprüft ob das Werkstück nirgends anschlägt. Ist dies getan kann der eckige Kantel mit der Schruppröhre rund gedrechselt werden.
Mit einem Abstechstahl lassen sich die für die Formgebung benötigten Referenzlinien am einfachsten setzen. Anschließend habe ich zunächst mit einer Schalenröhre die grobe Form der Mühle ausgearbeitet und diese dann mit dem Meißel geglättet.
Es ist zu beachten, dass nach der Formgebung der Deckel von dem Körper der Mühle durch einen Sägeschnitt (am besten mit einer Kataba) abgetrennt und separat bearbeitet wird, d. h. es muss an beiden Enden ein Überstand zum Einspannen stehen bleiben.
Nun werden nacheinander der Deckel und der Körper mit dem Überstand in das Futter der Drechselbank eingespannt und mit Forstnerbohrern die Hohlräume für das Mahlwerk sowie den Pfeffervorrat gefertigt.
Die kegelartige Spitze des Deckels kann bei ausreichender Länge des Überstands gedrechselt oder - möchte man das Querholzdrechseln vermeiden - am Tellerschleifer ausgearbeitet werden.
Noch in der Drechselbank eingespannt habe ich die Teile mit Schleifleinen bzw. Schleifpads nachbearbeitet, dies ist bei gering eingestellter Drehzahl deutlich leichter möglich als im Nachhinein. Je nach Geschmack können mit dem Abstechstahl noch Konturen hervorgehoben oder Verzierungen gesetzt werden.
Vor dem Einbau des Mahlwerks sollte eine Behandlung der Holzoberfläche erfolgen. Bei diesem Werkstück habe ich mich für lebensmittelechtes Mohnöl entschieden, da dieses gut ins Holz eindringt und nicht vergilbt.
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