Elektrohobel Triton TPL 180B: Übertrieben gehobelt

Wollten Sie sich in der Werkstatt schon immer mal wie eine der Heldinnen oder Helden aus einem Achtziger-Jahre Science-Fiction-Film oder einem der frühen Computerspiele fühlen? Ja, genau die mit den völlig überdimensionierten Waffen auf Monster- oder Alienjagd? Dann sollten Sie sich einmal Tritons TPL 180B genauer anschauen.

Der Elektrohobel mit den drei Messern – eine echte Seltenheit bei handgeführten Elektrohobeln – kann man wohl am ehesten als „Abrichte zum Mitnehmen“ bezeichnen. Über 8,5 Kilogramm und mehr als ein halber Meter Länge machen den Hobel zu einer der größten Handmaschinen, die wir je getestet haben.

Aber Triton hat hier nicht aus Spaß auf große Dimensionen gesetzt: Satte 180 mm Hobelbreite sind mit dem TPL 180B in Angriff zu nehmen, der Motor geht mit 1.800 Watt mit Sanftanlauf ans Werk. Da kann sich so manche stationäre Abrichte wirklich hinter verstecken. Dass diese Maschine nicht für den feinen Möbelbau, sondern fürs Abrichten von Balken und Bohlen – zum Beispiel bei Holzbauten – gemacht ist, liegt auf der Hand. Übrigens entsteht dabei eine Geräuschkulisse wie von einer Luftschutzsirene – warnen Sie ihre Nachbarn lieber vor, wenn Sie den TPL 180B angeschafft haben.

Ein Linial wird an die Hobelmesser gehalten, um die Hobelweite von 180 mm zu messen. Satte 180 mm reine Hobelweite sind möglich. Diese Breite erklärt auch die ausladenden Dimensionen des Hobels: Die Maschine braucht eine große Führungsfläche.

Die Spanabnahme ist in zehn Stufen zwischen null und zwei Millimeter variabel. Das Ergebnis ist dabei sauber, den drei Messern sei Dank. Auch wenn bei unserem Exemplar die Walze nicht ganz gratfrei und sauber gefräst war, hat das dem Oberflächenbild keinen Abbruch getan.

Der Elektrohobel mit dem Einstellrad, über das man die Spanabnahme regulieren kann. Über ein massives Einstellrad kann die Spanabnahme reguliert werden.

Hüten sollte man sich aber vor dem verlockenden Gedanken, dass Gewicht und starker Motor das in Eigenregie erledigen: Der TPL 180B will fest aufs Holz gedrückt werden, damit der Gummipuffer unter der vorderen (Aufnahme-)Platte auch genug komprimiert wird, um die Messer in der eingestellten Spanhöhe freizulegen. Eine bewusste Funktion, um Hobelschläge und unkontrollierten Abtrag zu vermeiden – aber auch eine ziemlich anstrengende. Dank der 51-mm-Absaugung (ein Reduzier-Adapter auf 38 mm liegt bei) ist das eine recht saubere Arbeit. Für die knapp 500 Euro, die diese Maschine kostet, sollte man sich aus unserer Sicht für die Möbelbauwerkstatt aber lieber eine kleine Abrichte leisten. Wer jedoch vorhat, auf einer Baustelle vor Ort Balken und Bretter bearbeiten zu müssen, ist sicherlich froh, weder Abrichte noch Balken, sondern „nur“ die gut 8,5 Kilogramm der TPL 180B durch die Gegend wuchten zu müssen. Technisch spricht aus unserer Sicht für die eher gröberen Zimmereiarbeiten nichts dagegen. Dann aber bitte auch ganz klassisch mit gestählten Oberarmen und Stirnband. Das sind wir den Filmhelden aus den Achtzigern schuldig.

Mehr Infos: www.holz-metall.info

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 114. Der vorgestellte Elektrohobel wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Händler zurückgeschickt.

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