So ein großer Stamm! Bei Einsteigern ins Drechseln macht eine frische Ernte richtig Appetit auf große Schalen. Allerdings ist dann die Ernüchterung recht groß, wenn doch nur ein Schälchen herauskommt. Das muss nun nicht an der mangelnden Technik liegen, sondern schlicht an der Lage des Schalen-Rohlings im Stamm. Und die kann man mit zwei Stiften und einem Maßband sehr gut vorhersagen. Mit dieser Methode lässt sich auch optimieren, was aus dem gegebenen Stück Holz herausgeholt werden kann – tiefe Schale oder doch eher nur ein flacher Teller?
Zeichnen Sie sich zunächst eine Grundlinie auf dem Stamm an, mindestens einen Zentimeter vom Kern entfernt (hier im Bild durch die Breite des Maßbandes gegeben). Die Kernzone trägt fast immer hohe Spannungen in sich und sollte bei Querholzschalen stets wegfallen. Legen Sie dann ein Rechteck auf die Grundlinie, das mit seinen Ecken noch knapp im nutzbaren Holz liegt. Wie schmal oder breit, flach oder hoch das Rechteck wird, liefert die Werkstück-Dimensionen des Schalenrohlings. Eine Mittellinie (hier gestrichelt) deutet die Drehachse an. In diesem Doppel-Rechteck können Sie nun mit einer anderen Farbe bereits spielerisch ausprobieren, wie eine gefällige Kontur aussehen könnte, bevor Sie den Schalen-Rohling weiter vorbereiten.
Foto: Andreas Duhme
Drechsel-Tipps wie diese gibt’s regelmäßig in der Zeitschrift HolzWerken.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.