Trend geht zur Kante: Die T1

Vor etwa zehn Jahren war es ein kleiner Hype: Kantenfräsen wurden zum Publikumsliebling. Statt mit schweren Oberfräsen auf schmalen Kanten zu balancieren, setzten die Hersteller auf leichte Maschinen.

Auch die Oberfräsen-Experten von Trend bieten Kantenfräser an. Sie haben mit der T1 nun auch ein Modell, das ähnlich dem Erfolgsmodell RT0700C von Makita aus einem Fräsmotor inklusive verschiedener Vorrichtungen dafür besteht. Das Set „T1 EPS“ beinhaltet neben dem Fräsmotor das Kantenfräsmodul und eine Taucheinheit. Durch eine einfache Klemmung kann der Motor entsprechend schnell umgebaut werden – hier arbeitet die T1 exakt nach dem gleichen Prinzip wie Makita. Die Motordaten sind auch gleich: Die T1 verfügt ebenfalls über 710 Watt Leistung, auch die Drehzahl zwischen 10.000 und 30.000 Umdrehungen ist identisch. Trotzdem: Die Fräsmotoren sind nicht ganz gleich, sie passen nicht in die Fräsvorrichtungen des Konkurrenten.

Oberfräse T1 von Trend Beim Zubehör dominieren zwar auch bei Trend Blech und Kunststoff. Aber: Die Absaugungen arbeiten effizient.

Bei aller Ähnlichkeit zum Klassiker von Makita zeigt Trends T1 sowohl beim Tauch- als auch beim Kantenfräsmodul aber einige Besonderheiten. Die Taucheinheit der Fräse hat eine Hubweg von 60 mm. Das ist selbst für eine größere Oberfräse viel. In der Anwendung heißt das: Längere Fräser sind in die 8-mm-Spannzange der T1 einsetzbar, tiefere Fräsungen sind möglich. Allerdings muss man hier immer den doch schwachen Motor im Hinterkopf haben. Das Kantenfräsmodul kommt mit einer verlängerten Grundplatte (125 x 90 mm), die die Abkippgefahr beim Kantenfräsen deutlich mindert.

Oberfräse T1 von Trend Große Ähnlichkeit: Trotzdem ist Trends T1 (linke Seite) nicht einfach eine Kopie, sondern zumindest an einigen Stellen eine Erweiterung des Klassikers von Makita.

Im Praxiseinsatz harmonieren beide Einheiten und der Motor gut miteinander – alles sitzt fest, die Maschine zieht sauber durchs Holz. Das Absenken des Fräsers ist leicht und exakt dosierbar.
Die T1 passt in einige Oberfräslifte (zum Beispiel den OFL2.0 Mini) und kann so auch unter dem Frästisch eingesetzt werden. Allerdings verfügt sie über einen Wiederanlaufschutz: Das Einschalten über einen externen Maschinenschalter ist also nicht möglich. An und für sich überzeugt das Paket: Für 200 Euro bekommt man neben dem Motor und den beiden Fräsvorrichtungen einen (Blech-)Parallelanschlag, einen 8-mm-Kopierring inklusive Zentrierspitze und einen Kantenfräsanschlag. Trotzdem finden wir, dass einem bekannten Oberfräsenhersteller mehr Innovationskraft für ein neues Produkt gut zu Gesicht gestanden hätte. Die vielen Parallelen zur Konkurrenz hinterlassen irgendwie einen schalen Beigeschmack.

Mehr Infos: www.sautershop.de

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 115. Der vorgestellte Kantenfräser wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Händler zurückgeschickt.

Fotos: Christian Filies

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