Furnierbilder – Marketerien

Furnierbilder, sogenannte Marketerien, waren oft Bestandteil hochwertiger Möbelstücke und auch als Wanddekoration beliebt. Inzwischen ist diese Technik immer mehr in Vergessenheit geraten und wird nicht zuletzt wegen des hohen Aufwands kaum mehr praktiziert. In diesem Beitrag soll es nicht um das fachgerechte Furnieren, sondern vielmehr um eine künstlerische Herangehensweise an Furnierarbeiten gehen.
Echtholzfurniere bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Werden Furniere verschiedener Holzarten in Formen geschnitten und zu einem Muster oder Bild zusammengesetzt, so spricht man von einer Marketerie.

Zum Erstellen einer Marketerie gibt es verschiedene Herangehensweisen. Entweder das Zuschneiden von geradlinigen Formen mit einem Furniermesser - oder wie hier beschrieben das Aussägen von geschwungenen Formen mit einer Laubsäge.

Zunächst wird ein Motiv skizziert um die Anzahl der benötigten Holzfarben zu ermitteln. Anschließend werden die ausgewählten Furniere auf die Größe des Furnierbilds je nach Stärke mit einem Furniermesser oder einer Furniersäge zurechtgeschnitten. Als Grund- und Deckplatte eignet sich ein dünnes Furniersperrholz.

Nachdem die einzelnen Furnierblätter aufeinandergelegt sind, kann mit dem Verkleben der Grund- und Deckplatte begonnen werden. Hierzu eignet sich Papierklebeband. Anschließend wird das Motiv entweder neu aufgezeichnet oder mit einem Durchschlagpapier auf die Deckplatte kopiert.

Das Aussägen der Konturen funktioniert am besten gefühlvoll mit einer Laubsäge, es kann auch mit der notwendigen Sorgfalt eine Dekupiersäge mit extrafeinen Blättern verwendet werden. Hierdurch entstehen die einzelnen Formen, aus dem das Motiv gelegt werden kann.

Die Farbanzahl bestimmt auch die Anzahl der möglichen Motivkombinationen. Bei vier verwendeten Farben lassen sich also maximal vier Furnierbilder kombinieren. Das Zusammensetzen erfolgt mit Fugenleimpapier, sodass möglichst geringe Spalte in den Stößen entstehen.

Sind die Motive arrangiert, so werden sie auf eine geeignete Trägerplatte (z. B. Multiplexplatte oder Spanplatte) aufgeleimt. Bei der Verwendung von Dispersionsleim muss zwischen Druckplatte und Furnier eine Folie gelegt werden, sodass der Leim nicht durchschlagen kann. Die Folie ist nach ca. einer Stunde Presszeit wieder zu entfernen, sodass die restliche Feuchtigkeit entweichen kann und nicht zu Stockflecken führt.

Nach dem Aushärten des Leims wird die furnierte Oberfläche nun geschliffen und anschließend das erste Mal mit der Schellackpolitur poliert. Dieser Schritt dient dem Porenfüllen, was am besten mit Bimsmehl (oder bei dunklen Hölzern mit gemahlenen Ziegelstein) funktioniert. Die eingestellte Schellacklösung wird zusammen mit dem Füllmaterial mit einem Ballen in die Oberfläche eingerieben. Je nach verwendetem Holz und der Größe der Spalte zwischen den Furnieren muss dieser Schritt ca. 3 - 4 Mal wiederholt werden. Zwischen den einzelnen Polituren sollte mind. 30 Min. gewartet werden.

Sobald alle Spalte gefüllt sind wird die Oberfläche mit einem Schleifpad abgezogen und die eigentliche Schellackpolitur je nach gewünschtem Glanzgrad aufgetragen. Hierdurch entsteht eine sehr glatte und einheitliche Oberfläche, die - abgesehen von den Farbkontrasten - die Furnierstöße kaum mehr erkennen lässt.

Die fertigen Marketerien können nun als Wandschmuck ähnlich einem Bild aufgehängt oder als Grundlage für ein Schmuckkästchen, als Möbelbestandteil o. ä. verwendet werden.

Benötigte Zeit

Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Laubsäge
  • Furniermesser
  • Polierballen

Verwendete Materialien

  • Furniere
  • Fugenleimpapier
  • Papierklebeband
  • Leim
  • Bimsmehl
  • Schellacklösung

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