Im Rahmen meiner kürzlichen Hochzeit wollte ich meiner Partnerin einen Wunsch erfüllen – einen selbstgebauten Nachtschrank.
Da wir als junges Paar mit wenig Platz und Geld auskommen müssen und ein großes Faible für den Nachhaltigkeitsgedanken haben, war ein Ziel schnell klar:
Das Möbel soll aus Restmaterialien und einer Energie-armen Bauweise entstehen – also nur Handwerkzeuge.
So bestellte ich eine Reste-Holzkiste mit Walnuss und Ahorn und arbeitete in der Zwischenzeit in der ca. 10qm großen Hobby-Werkstatt viel am Design. Das Projekt stellte mein erstes Hartholz-Möbel dar und sollte besonders gut zu den Bedürfnissen meiner Partnerin passen.
Design: Unten schwer – oben leicht. Viel durch wenig.
Herstellung – Alles per Hand
Der Holz-Verschnitt zerteilte ich Stück für Stück mit der Ryoba-Säge längs und richtete ihn mit dem Handhobel ab. Anschließend erstellte ich, mit Hinblick auf die Maserung, die groben Fertigteile.
Der Hauptkorpus des Nachtschranks wurde aus Walnussholz mit klassischen Schwalbenschwanz-Verbindungen hergestellt.
Die Trennung zwischen der unteren Schublade und der oberen Schublade/ dem untersten offenen Fach, führte ich beidseitig durch eine dreifache, quadratische Schlitz- und Zapfen-Verbindung aus.
Die Schubladen selbst wurden vorderseitig mit halbverdeckter und rückseitig mit normaler Schwalbenschwanz-Verbindung gefertigt. Durch eine innenseitig umlaufende Nut mit ausreichend Spielraum, finden ineinander gefächerte, gefalzte Wallnuss-Leisten als Boden Platz. Dieses Detail wird durch eine dunkel-blaue Filzmatte versteckt und bietet klangtechnisch eine elegante Haptik.
Die Regalfächer wurden durch nicht durchlaufende Schwalbenschwanz-Nuten, von der Rückseite aus, eingelassen.
Die Rückwand besteht aus beidseitig gefalzte Ahornleisten, welche übereinander gefächert liegen. Diese sind dann auf der Rückseite in einen umlaufenden Falz eingelassen.
Zum Schluss wurden die Flächen noch mit der Ziehklinge abgezogen und mit Hartwachs-Öl behandelt und die Messing-Schubladengriffe angebracht.
Riesendank für das Fotografieren des Ergebnisses gehen an Jura (juragermanyuk.com)!
Absolutes Meisterwerk!