Wie eine Lok in der Hand

Was für ein Brummer: Mit fast einem Kilogramm Masse muss der Blockhobel von Clifton regelrecht aus seiner Verpackung gehievt werden. Dabei ist seine Hobelsohle gerade einmal etwas über 16 Zentimeter lang.

Der Grund ist das Material: Gegossene Bronze, vor allem an den Flanken satte 4 mm dick. Das 41 mm breite und 3,2 mm dicke Eisen trägt ebenso dazu bei wie der verschiebbare Teil der Hobelsohle für die Verstellung des Hobelmauls. Zwei massive Messingschrauben sowie die Klappe aus Messing und Nussbaum steigern die Masse weiter. 
In seiner Bauart folgt der Blockhobel von Clifton dem stilprägenden Stanley 60 ½ , nur halt viel wuchtiger und sechs Millimeter breiter. Selbst der Platzhirsch unter den Nachbauten, das Modell von Lie-Nielsen, bringt 200 Gramm weniger auf die Waage (und damit immer noch viel mehr als das Original).
Clifton-Hobel sind seit jeher Spitzenprodukte. Mit unserem Test des Blockhobels wollten wir sehen, ob sich der Besitzerwechsel – Clifton gehört jetzt zum Sägenhersteller Thomas Flinn – negativ ausgewirkt hat. Unser Eindruck: Hat er nicht.
Selten hatten wir einen Hobel unter den Fingern, der so präzise gearbeitet war, zum Beispiel die Norris-Feineinstellung des Eisens. Das Eisen lässt sich gut nachschärfen und hält die Schneidkante souverän lange. Haptik und Optik sind schlicht überragend. Das ist dann natürlich auch der Preis. Direkt beim Hersteller gibt es die Wuchtbrumme für 288 Pfund (in etwa 340 Euro), zum ähnlichen Preis auch beim Berliner Händler Dieter Schmid.

Dieser Werkzeugtest ist aus HolzWerken Ausgabe 85. In jeder Ausgabe der Zeitschrift finden Sie viele weitere Produkt- und Maschinentests sowie natürlich spannende Bauprojekte, Tipps und Tricks.

Mehr Infos: www.flinn-garlick-saws.co.uk (Englisch)

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