Ein Bilderrahmen mit Ebenholz – Teil 4

Da die Bohrmaschine mit dem Forstnerbohrer gerade so schön in der Bohrmaschine eingespannt ist, bietet es sich an, gleich noch die Bohrungen für die Aufhängung damit zu machen. Der Rahmen wird mit Haken an der Wand befestigt. Diese sollen natürlich nicht sichtbar sein. Die Überblattungen erlauben eine sehr elegante Lösung für die Aufhängung: In den Ausfräsungen am oberen Rahmenteil werden jeweils zwei Bohrungen eingebracht. Erst mit einem 35mm Bohrer ca. 6mm tief, dann mit einem 25mm Bohrer, aber komplett durchgebohrt.

Zwei Bohrungen, mehr braucht es nicht für eine unsichtbare Befestigung.

Diese Bohrungen erlauben das Aufhängen des Rahmens an einem Haken, ohne gesonderte Beschläge. Nach dem Verleimen des Rahmens ist von der Vorderseite keine Bohrung mehr zu sehen.

Der Rahmen kann nicht vom Haken rutschen

Jetzt können alle Teile geschliffen werden. Ich schleife bis zu einer Körnung von 320. Das sorgt für eine sehr schöne und ausdrucksstarke Oberfläche. Die Stoßkanten und auch die Außenkanten werden mit einem kleinen Handhobel leicht angefast. An den Überblattungen entsteht dadurch eine betonte Fuge. Diese kaschiert kleine Ungenauigkeiten und betont die Verbindung.

Schleifen, Schleifen, Schleifen- die Vorarbeit für eine Schöne Oberfläche

Ein Blockhobel ist einer Maschine in vielen Fällen überlegen

Das Verleimen des Rahmens ist nun fast schon ein Kinderspiel. Zwei Schraubzwingen drücken den Rahmen fest zusammen und vier Zwingen an den Ecken sorgen für Druck von oben. Und auch wenn die Überblattungen gut passen, der Winkel muss dennoch geprüft werden. Während der Leim an den Eckverbindungen abbindet werden die Ebenholzleisten und Knöpfe eingeleimt.

Das Verleimen des Rahmens

Mit wenig Leim werden Leisten und Knöpfe befestigt.

Das Puzzle, das in diesem Rahmen seinen Platz findet, wird auf eine 5mm dicke Sperrholzplatte aufgeklebt. Diese Platte wiederum liegt in einem Falz ein, der noch auf der Rückseite des Rahmens gefräst werden muss. Für solche Einsätze gibt es Falzfräser mit Anlaufkugellager. Diese sind sehr praktisch, da man lediglich die Innenseite des Rahmens damit abfahren muss. Um Ausrisse zu minimieren, fräse ich aber lieber in zwei Schritten.

Sehr praktisch: Falzfräser mit Anlaufkugellager

Der Falz wird in zwei Schritten gefräst.

Der Fräser macht natürlich abgerundete Ecken. Nun kann man entweder die Sperrholzplatte passend dazu abrunden, oder aber die Ecken nacharbeiten. Ich arbeite meist die Ecken nach. Das geht mit einem breiten und scharfen Stemmeisen sehr schnell und man muss die einzulegende Platte nur noch zuschneiden.

Nacharbeiten der gefrästen Ecken

Nun geht es an den Endspurt. Noch ein wenig die Kanten des Falzes brechen und hier und da noch ein wenig nachschleifen, dann kann es an die Oberflächenbehandlung gehen. Ich nehme für rote Hölzer gerne „Danish Oil“. Es basiert auf Thungöl und hat eine eher braune Eigenfärbung, die das Bubinga sehr gut zur Geltung bringt. Das Öl wird zwei mal aufgetragen, dazwischen wird mit einem feinen Schleifvlies ganz leicht geschliffen. So entsteht eine seidig glänzende, sehr natürlich wirkende Oberfläche.

Das Öl bringt das Holz erst richtig zur Geltung.

Das Puzzle wird auf eine Trägerplatte aufgeklebt, die im Falz des Rahmens verschraubt wird. Nach dem Zuschnitt dieser 5mm starken Sperrholzplatte wurde ein umlaufender Streifen dunkel gebeizt. Der Rahmen ist innen ca. 5mm größer, als das Bild. Durch den dunkel gebeizten Rand fällt diese kleine Fuge später nicht auf. Das Innenmaß genau passend zu machen war mir zu riskant. Das habe ich in der Vergangenheit einmal probiert und feststellen müssen, dass sich das Puzzle nur sehr schwierig in den Rahmen einlegen lässt.

Der Rand der Trägerplatte wird dunkel gebeizt

Die Platte wird von hinten in den Rahmen geschraubt. Damit der Rahmen beim Verschrauben nicht aufplatzt, wurden die 3mm dicken Schrauben mit 2mm vorgebohrt. Das Vorbohren und das Einschrauben ist am fertigen Rahmen schon recht heikel und man muss sehr aufpassen. Bohrt man zu tief, hat das böse Folgen. Bohrt man zu wenig vor, kann die Schraube das Holz sprengen. Aber alles ging gut.

Verschrauben der Trägerplatte im Falz des Rahmens

Das Puzzle wird mit einfachem Weißleim aufgeklebt. Das habe ich schon mehrmals mit Erfolg gemacht. Der Leim darf aber nicht zu dick aufgetragen werden. Er kann sonst zwischen den Puzzleteilen heraus quellen. Auch am Rand muss man etwas sparsam sein. Am einfachsten funktioniert das Verteilen des Leims mit einem Stück Küchenrolle. Dann muss man hinterher auch keinen Pinsel reinigen.

Auftrag des Leims

Das auf einer Platte liegende Puzzle kann dann vorsichtig in den Rahmen bugsiert werden. Das funktioniert auf die gezeigte Weise aber nur, wenn das Puzzle vorher mit einem speziellen Fixierer behandelt wurde. Er verbindet die Einzelteile miteinander und schützt das Bild vor Verschmutzung. Daher ist keine Glasscheibe über dem Bild notwendig. Bei Bedarf kann das Puzzle abgestaubt und sogar feucht abgewischt werden. Während der Leim abbindet wird das Ganze noch mit einigen Holzresten und Schraubenpaketen beschwert.

Das Puzzle wird in den Rahmen geschoben

Etwas Gewicht, damit das bild nicht wellig wird

Der Rahmen ist nun fertig zum Aufhängen.

Ein schönes Detail

Ich hoffe Ihnen hat diese Baudokumentation gefallen und ich konnte ihnen den einen oder anderen hilfreichen Tipp geben.

Links:

Teil 1 – Planug und Zuschnitt

Teil 2 – Eckverbindungen

Teil 3 – Verzierungen aus Ebenholz

Teil 4 – Fertigstellung

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Kommentare

dberls 15.05.2015

Hallo Heiko, die Anleitung kam genau im richtigen Augenblick. Ich habe bisher meist Rahmen aus selbst profilierten Kiefer oder Buchenleisen auf Gehrung hergestellt. Jetzt hatte ich mir für zwei umzrahmende Bilder genau solche Überplattungen vorgestellt. Da ich noch ziemlicher Anfänger bin, kommt mir die Anleittung mit den Schablonen und Büdigfräser sehr gelegen. Vielen Dank Dirk

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