Ein Frästisch oder eine große Tischfräse sind eine tolle Sache. Man kann auf ihnen verschieden große Werkstücke bequem bearbeiten. Schwierig wird es jedoch, wenn die zu fräsenden Kanten sehr kurz sind. Dann hilft es auch nicht die Anschlagbacken so weit wie möglich zu schließen, um sicher zu fräsen.
So sollten Sie niemals Fräsen
Man kann in einem solchen Fall natürlich eine Vorrichtung wie die gezeigte Fräslade benutzen. Es geht aber auch viel einfacher und dennoch sicher. Sie brauchen lediglich einen Streifen Sperrholz und zwei Holzklötze aus der Restekiste, um mit einem sogenannten Vorsatzbrett arbeiten zu können.
Eine Vorrichtung zum Fräsen von schmalen Werkstücken
Ein paar Holzreste reichen aus, um das Fräsen von schmalen Werkstücken sicher zu machen.
Richtig positioniert bietet Ihnen ein Vorsatzbrett eine durchgehende Anschlagkante.
Das Vorsatzbrett wird auf dem Fräsanschlag befestigt. Am einfachsten geht das mit Schraubzwingen. Aber dabei ist Vorsicht geboten. Schraubzwingen können sich durch Vibrationen lösen. Nehmen Sie lieber Hebelzwingen, das ist sicherer. Die Zwingen müssen so befestigt werden, dass die Arbeit durch sie nicht behindert wird. Das Vorsatzbrett selbst wird im einfachsten Fall direkt über den Fräser gesetzt. Bei vielen Fräsungen funktioniert diese Vorgehensweise sehr gut. Manchmal benötigt man aber den durchgehenden Anschlag auch unterhalb des Fräsers. Dann wird das Vorsatzbrett direkt auf den Maschinentisch aufgesetzt und befestigt. Der komplette Fräsanschlag inklusive Vorsatzbrett wird dann in den laufenden Fräser hinein geschoben. Das setzt voraus, dass die Fräserhöhe bereits ganz genau eingestellt ist.
Hebelzwingen lösen sich nicht durch Vibrationen. Bei Schraubzwingen kann das jedoch vorkommen.
Bei laufender Fräse wird der Anschlag nach hinten geschoben …
… der Fräser schafft sich selbst die passende Aussparung.
Im Idealfall hat man noch die Möglichkeit den Fräser abzudecken. Entweder mit der am Frästisch befestigten Andruckfeder oder einfach mit einem Restholz. Wenn Sie sich für das Restholz entscheiden, so sollte dieses unbedingt richtig gut befestigt werden. Sie können es anschrauben, oder auch mit doppelseitigem Klebeband und ein wenig Leim befestigen. Die Fräserabdeckung darf wie die Schraubzwingen nicht beim Fräsen stören.
Wenn möglich gestalten Sie das Vorsatzbrett so, dass Sie noch alle vorhandenen Schutzvorrichtungen nutzen können.
Eine Holzleiste ist bereits ein ausreichender Schutz für Ihre Finger.
Zu guter Letzt benötigen Sie noch einen Holzklotz, der in etwa so dick wie Ihr Werkstück ist. Dieser muss mindestens einen rechten Winkel haben. Legen Sie nun Ihr Werkstück an den Fräsanschlag mit Vorsatzbrett. Den Holzklotz legen Sie dahinter. Der Rechte Winkel am Klotz sorgt für eine gute Führung des Werkstückes. Außerdem verhindert der Klotz ausrisse beim Austritt des Fräsers. Das Werkstück wird gegen den Klotz gedrückt und beides wird am Anschlag entlang geführt. So fräsen Sie nicht nur sicher, sondern auch sehr genau und sauber. Sollten Sie beim Fräsen einmal verwackeln, macht das nichts. Wiederholen Sie den Fräsgang dann einfach.
Ein Holzklotz in passender Größe erleichtert das Führen des Werkstückes.
Mit dieser Handhaltung gelingt die Führung des Werkstückes sicher und präzise
Als Material für ein solches Vorsatzbrett eignen sich glatt beschichtete Werkstoffe sehr gut. Wenn Sie aber nur einfaches Sperrholz zur Hand haben, macht das auch nichts. Schleifen Sie die Oberfläche des Vorsatzbrettes fein und reiben Sie mit einem Teelicht darüber. Wenn Sie ein Maschinengleitmittel haben, können Sie auch dieses nehmen. Das Werkstück lässt sich nach einer solchen Behandlung viel besser am Anschlag entlang führen.
Auch solche kleine Querschnitte (20x20mm) lassen sich dank Vorsatzbrett sicher und präzise bearbeiten.
Die Verwendung eines Vorsatzbrettes kostet nur wenige Minuten und so gut wie kein Geld. Es gibt also kaum einen Grund, der dagegen spricht, aber viele Gründe, die dafür sprechen.
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