Wer einmal die Vorzüge eines Zentrierbohrers erkannt hat möchte auf dessen Hilfe in der Werkstatt nicht mehr verzichten. Das Funktionsprinzip ist einfach aber wirkungsvoll. Der eigentliche Bohrer sitzt in einer Hülse deren Ende angefast ist. Dieses Ende passt in die angesenkten Befestigungslöcher der meisten Beschläge. Dadurch ist es beinahe unmöglich den Bohrer außerhalb der Mitte dieser Befestigungslöcher anzusetzen. Auch beim eigentlichen Bohrvorgang bleibt der Bohrer genau dort wo er soll und verrutscht nicht.
Funktionsprinzip eines Zentrierbohrers
Perfekt in der Mitte dank Zentrierbohrer
Ein weiterer Vorteil ist der, dass diese Zentrierbohrer in der Regel über einen Tiefenstopp verfügen. Dieser kann auf ein beliebiges Maß eingestellt werden, so dass man die Bohrungen nicht nur präzise positioniert, sondern auch gleich auf die richtige Tiefe bohrt. Und das alles ohne Anzeichnen oder Vorkörnen. Und sollte der Bohrer einmal stumpf werden oder gar abbrechen, wird nur der Bohrer selbst gegen einen neuen ersetzt. Sie müssen also nicht den kompletten Zentrierbohrer ersetzen.
Ich habe zwei dieser Bohrer in meiner Werkstatt. Und bei nahezu jeder Beschlagmontage kommt einer oder gar beide zum Einsatz. Ein Bohrer mit einem Bohrdurchmesser von 2,75mm hat die Aufgabe Schrauben von 3,5-4 Millimetern vorzubohren oder auch nur Bohrpunkte anzukörnen. Er ist auf eine Bohrtiefe von sechs Millimetern eingestellt. Für die oft verwendeten Schrauben der Größe 3,5 x 17 Millimetern ist das ideal. Will ich die Position einer Schraube nur ankörnen drücke ich diesen Bohrer bei laufender Bohrmaschine nur ganz sachte auf das Holz auf.
Der eigentliche Bohrer kann einfach ausgetauscht werden
Der zweite Zentrierbohrer hat einen Bohrdurchmesser von fünf Millimetern. Er ist auf eine Bohrtiefe von 13 Millimetern eingestellt. Ideal für die Verarbeitung von sogenannten Euroschrauben. Diese Schrauben haben einen Außendurchmesser von 6,3mm und einen Kerndurchmesser von 5mm. Sie sind ideal zur Befestigung von Schubladenführungen und Topfscharnieren. Der große Durchmesser und das grobe Außengewinde geben diesen Beschlägen auch bei geringen Materialstärken einen guten Halt.
Beschlagbefestigung mit Euroschrauben
Die Kombination aus Euroschrauben und einem passenden Zentrierbohrer macht das Befestigen von Beschlägen zum Kinderspiel. Der Beschlag wird positioniert, der Bohrer angesetzt, Bohrmaschine oder Akkuschrauber einschalten, Bohren bis zum Anschlag – Fertig.
Anhalten- aohren -passt!
Diese Zentrierbohrer werden in unterschiedlichen Durchmessern angeboten. Teilweise finden Sie diese Bohrer auch unter dem Begriff "Selbstzentrierende Bohrer" oder "Scharnierbohrer". Wenn Sie erst einmal nur einen dieser Bohrer anschaffen wollen, greifen Sie zu einem Bohrer mit einem Bohrdurchmesser von 2,5 – 2,8 Millimetern. Benötigen Sie Bohrungen mit größerem Durchmesser können Sie zunächst mit dem Zentrierbohrer ankörnen und dann mit einem passenden Bohrer genau an dieser Stelle nachbohren.
Auch bei Ankörnschablonen kann ein Zentrierbohrer eingesetzt werden
Wenn sie bereits einen solchen Zentrierbohrer im Einsatz haben wisse Sie ja wie nützlich er ist. Wenn Sie noch keinen solchen Bohrer haben wird es höchste Zeit. Ein Zentrierbohrer ist eines der Werkzeuge bei dem man nach der Anschaffung denkt: "Wie konnte ich nur bisher ohne auskommen?"
Und bei welchem Werkzeug haben Sie zuletzt gedacht: "Wie konnte ich nur so lange ohne auskommen?" Schreiben Sie es doch einfach in die Kommentare.
Ich habe es probiert, es geht tatsächlich um Längen besser so.
Hallo Heiko, guter Tip, mit den Zentrierbohrern. Der Bohrer in der Mitte, dieser Seite, ist doch etwas preiswerter, oder? Hast du eine bezugsquelle? Gruß, Andre
Hallo Andre, die Bohrer bis 2,75mm Durchmesser sind wesentlich günstiger, als die mit 5mm. Egal welcher Herstellername drauf steht. Der in der Mitte abgebildete Bohrer ist von Trend. Man bekommt ihn entweder bei Sautershop.de, oder bei Amazon. Mit Sicherheit gibt es aber auch andere Anbieter für diese Bohrer. Gruß Heiko
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Hallo Heiko, wieder einmal ein guter, praktikabler Tipp. Ich habe mich bisher immer mit dem Vorstechen mittels einer Ahle begnügt. Das Ergebnis war meist zufriedenstellend, jedoch nicht immer. Besonders wenn Spätholz das Schraubenloch kreuzt, lief die Schraube aus dem Ruder. Also, wenn es genau sein muss, dann den Zentrierbohrer einsetzen!