Spurloses Verleimen von Langholz

Das Holz ist zu dünn, das Projekt ist zu groß: Ab und an ist es notwendig, Material für gedrechselte Langholzarbeiten – etwa Tischbeine – zu verleimen. Da (auch getrocknetes) Holz bei Luftfeuchteschwankungen immer quillt und schwindet, ist es wichtig, richtig zu verleimen.

Bei schlecht verleimten Rohlingen zeichnet sich sehr schnell die Leimfuge ab oder sie springt sogar auf. Das Holz arbeitet beim Trocknen oder der Feuchtigkeitsaufnahme in radialer Richtung (durch die Stammmitte) weitaus weniger als in der tangentialen Richtung (jenseits der Stammmitte). Daher muss das unterschiedliche Schwundverhalten innerhalb des Holzbrettes berücksichtigt werden. Deshalb sollte man es vermeiden, die Hölzer so zu verleimen, dass unterschiedliche Schwundsituationen (Arbeitsrichtungen) aufeinander zu liegen kommen. Vereinfacht gesagt sollten bei (weitgehend) stehenden Jahrringen diese jenseits der Leimfuge weiterlaufen – siehe "richtig 1" und "2". Bei liegenden Jahresringen gilt etwas anderes: Werden die Kernseiten zueinander verleimt, öffnet sich zwangsweise die Leimfuge durch den Schwund des Holzes (siehe "falsch 2"). Umgekehrt geht es viel besser: Werden die Splintseiten miteinander verleimt, so schließt sich die Fuge eher ("richtig 3). Das bedeutet, dass die Seiten der Bretter, die im Baum nach außen wiesen, miteinander verbunden werden.

Spurloses Verleimen von Langholz. Illustration: Willi Brokbals

Spurloses Verleimen von Langholz. Illustration: Willi Brokbals

Spurloses Verleimen von Langholz. Illustration: Willi Brokbals

Spurloses Verleimen von Langholz. Illustration: Willi Brokbals

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