3D-Programm “Moment of Inspiration” – eine kurze Vorstellung

Für private Anwendungen gibt es eine Vielzahl an kostenlosen Programmen zur Erstellung von 3D-Modellen. Da ich unter anderem für die Artikel von HolzWerken einen kommerziellen Nutzen ziehe, habe ich mich auf die Suche nach einem bezahlbaren Programm gemacht…

Auch im Hobbybereich werden 3D-Programme mittlerweile häufig für die Projektplanung genutzt. Im heutigen Blog möchte ich das Programm meiner Wahl vorstellen.

Seit fast 20 Jahren beschäftige ich mit 3D-Modelling. Was als Hobby begann, hat sich durch mein Industriedesign-Studium zu einem wichtigen Werkzeug in meinem Beruf entwickelt. Im Prototypenbau wurden dabei Programme wie Catia und Solidworks verwendet, deren Preis für eine Lizenz allerdings dem eines Kleinwagens gleicht und auch die Komplexität dieser Programme dürfte im Hobbybereich für einige Hürden sorgen.

Da ich das 3D-Programm gewerblich nutze, war für mich beim Kauf einer Lizenz der Preis nicht unerheblich. Daher an dieser Stelle schon ein wichtiger Hinweis: Die Programme “Sketchup” und “Fusion360” sind für private Anwendungen kostenlos, Auszubildende oder Studierende finden zudem noch eine größere kostenlose/preisgünstige Angebote. Vor allem Fusion360 ist ein sehr umfangreiches Programm mit vielen Möglichkeiten, welches ich für die Planung meines Gesellenstücks verwendet habe.

Leider kann man für dieses Programm (wie mittlerweile üblich) nur Jahreslizenzen erwerben.
Aktuell liegen die Kosten hier bei jährlich 400€, MoI (Moment of Inspiration) dagegen kostet einmalig 300€.
MoI hat dabei allerdings wesentlich weniger Funktionen, erlaubt aber auch Einsteigern einen schnellen Arbeitsfortschritt. Vielleicht merkt man es diesem Blog schon an, ich kann hier leider nicht die eierlegende Wollmilchsau präsentieren sondern lediglich einen Kompromiss, den ich gewählt habe.

Ich verzichte nachfolgend bewusst auf den Fachterminus und möchte in ein paar Bildern die Arbeitsabläufe dieses Programms vorstellen.
Dazu baue ich einen kleinen Beistelltisch, ohne Verbinder und Funktion, in unter drei Minuten:

Schritt 1: Mit Rechtecken definiere ich die Außenmaße meines Objekts. Dazu klicke ich auf das “Rechteck”-Symbol und tippe die gewünschten Maße ein.
Schritt 2: Ich zeichne ein Rechteck für die Grundfläche der Füße. Diese werden mit dem Tool “Spiegeln” kopiert. Dies wird nachfolgend noch von Bedeutung sein.[
Schritt 3: Die Segmente des Möbels werden eingezeichnet. Über den “Fang” erkennt das Programm automatisch Punkt, an die man anknüpfen kann. Bspw. Linien, Mittelpunkte, Tangenten…
Schritt 4: Mit “Extrudieren” werden die Beine in einen 3D-Körper umgewandelt. Die gewünschte Länge wird entweder eingetippt oder per “Fang” einfach an einen Rasterpunkt gezogen.
Schritt 5: Die Beine sehen doch ein wenig dünn aus. Mit einem Klick auf das Ursprungsbein kann ich die Maße ändern. Da alle Beinen durch das Spiegeln miteinander verknüpft sind, wird auch bei allen das Maß/die Position verändert.
Schritt 6: Die Beine wirken mit 40-mm-Querschnitt zu klobig bei diesem kleinen Möbel. Mit der Funktion “Loft” definiere ich durch drei Rechtecke die Form.
Schritt 7: Enter-Taste drücken … das sieht doch schon viel ansprechender aus.
Schritt 8: “Oben” anklicken und wir wechseln in die Draufsicht. Dort zeichne ich die Zarge ein und extrudiere diese anschließend.
Schritt 9: In der Seitenansicht werden verdeckte Linien gestrichelt angezeigt. Mit der Funktion “Revolve” zeichnen wir die Kontur eines kleinen Knaufs. Ein Klick auf die Mittelachse und der Computer drechselt unser Objekt. Ganz ohne Späne.
Schritt 10: Die Abstellfläche bekommt noch eine kleine Fase. Mit einem Klick wird alles angefast, einzelne Kanten können aber auch selektiert werden.
Schritt 11: Speichern in einem gewünschten Dateiformat.

Fertig in Rekordzeit. Vor allem beim Entwerfen begeistert mich dieses Programm durch seine Schnelligkeit.
Leider gibt es keinen internen Renderer um das Objekt mit Materialien zu belegen, die Erstellung von 2D-Plänen ist eingeschränkt möglich.
Für meine Zwecke ist dieses Programm aktuell dennoch mein Preis-Leistungs-Sieger.
Wer es mal probieren möchte: Die Testversion ist 90 Tage in vollem Umfang möglich.

Hinweis: Dieses Programm wurde von mir zum vollen Kaufpreis erworben und ich erhalte keinerlei finanzielle Unterstützung durch den Hersteller.

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