Bis es raucht und kreischt – Große Materialstärken in kleinen Häppchen

Die maximale Schnitthöhe auf dem Datenblatt sollte in der Praxis mit Verstand eingesetzt werden. Da lohnt es sich, auch mal in Häppchen zu arbeiten.

Nach der Fertigstellung des Badezimmers wollte ich auch in meinen eigenen vier Wänden etwas mehr Gemütlichkeit. Die Standard-Fensterbänke fühlen sich nicht nur kalt an, sondern wirken auch so.
Als kleines Zwischendurchprojekt entstand daher diese Fensterbank aus Birkenholz.
Bei meinem Holzhändler kann ich leider nur 52 mm starke Bohlen kaufen, was für den Bau der Fensterbank ein wenig zu viel des Guten wäre.
In Ermangelung einer Bandsäge muss die Bohle nun mit der Kreissäge auf die richtige Materialstärke gebracht werden.

Auch wenn diese große Formatkreissäge die Kraft hätte…

…es lohnt sich, in mehreren Stufen zu sägen.

Hersteller werben zu gerne mit der maximalen Schnitthöhe, schließlich möchte man mit den größten Werten hervorstechen. Das lässt in der Anwendung oft den Gedanken aufkommen, man könnte dies problemlos mit einem Schnitt erreichen.

Mein Rat für jegliche Anwendung mit der Handkreissäge, Oberfräse oder Tischkreissäge: Bei größeren Materialstärken immer in Stufen arbeiten.
Am ehesten beherzigt man das noch beim Nutfräsen, doch zu oft sehe ich mit welchen Mühen man die Handkreissäge auf voller Schnitthöhe versucht durch die Eichenbohle zu quälen. Es raucht und kreischt, was oft nur einen Gedanken zulässt: NOCH MEHR DRÜCKEN!

Das sorgt nicht nur für einen höheren Werkzeugverschleiß, sondern führt in Kombination mit dem geringen Vorschub zu Brandspuren im Werkstück. Wenn dann bei Maschinen mit
geringer Leistung die Drehzahl einbricht, steigt die Rückschlaggefahr… und dann wird es schnell gefährlich.
(Übrigens: Noch mehr wertvolle Tipps um Rückschläge an der Kreissäge zu verhindern, finden Sie in der aktuellen HolzWerken 96, im Artikel „Wenn das Sägeblatt zupackt“ von Roland Heilmann.)

Die ausgehobelten Bretter werden verleimt und mit der Ziehklinge wird die Leimfuge nachgeputzt.

Fensterbank vorher…

…und Fensterbank nachher. So ist der Blick auf den Herbst noch ein wenig gemütlicher.

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