Bleistift, Tiefenlochmarker oder Druckbleistift – Kein Stift für alles

Bleistift und Zollstock sind seit Jahrzehnten ein beliebtest Duo.
Im Idealfall hat man das Duo nicht nur ständig bei sich in der Beintasche, sondern auch an strategisch sinnvollen Punkten ein paar Ableger platziert.
Zum Beispiel griffbereit an der Kreissäge, damit nicht statt der drei Meter Fußweg mit Augenmaß und Daumennagel angerissen wird.

Fein, Mittel, Grob: Frisch gespitzt schaffen alle eine feine Linie.


Mein Lieblingsbleistift ist daher meist der, der zu finden ist. Idealerweise HB, ein gutes Mittelmaß zwischen feiner, sichtbarer Linie und dabei nicht zu spröde um bei jeder Unebenheit zu brechen.
Ein Radiergummi am Stiftende ist neben seinem eigentlichen Zweck ganz dienlich als verlängerter Finger, bspw. um kleine Streifen bei Kumikoarbeiten
zu fixieren.

Der zweiseitig angespitzt Bleistift kann länger fein anzeichnen.


Um eine feine Linie und gleichzeitig ein wenig mehr Stabilität zu erhalten, spitze ich den Bleistift zweiseitig mit dem Cuttermasser. Die Mine läuft keilförmig zu und ermöglich bei entsprechender Griffhaltung die gleiche Strichstärke wie beim kegelförmigen Anschliff mit dem Spitzer, bei längerer Standzeit.
Wenn es besonders fein werden soll, verwende ich einen Druckbleistift mit 0.5er Mine und dem klanghaften Namen „Del Guard“.
Beworben wird er als „unzerbrechlich“, der Doppelfeder-Mechanismsus (siehe Bild) schützt die Mine.

Dank dem Federmechanismus verschwindet die Mine bei zu hohem Druck wieder in der Metallhülse, bei nachlassendem Druck erscheint sie wieder.


Sofern diese nur minimal hervorsteht, funktioniert das auch überraschend gut.
Beim Anzeichnen von sägerauen Bohlen bricht die Mine dennoch gerne weg.
Daher sollte der Druckbleistift mit seinen dünnen Minen wie ein Messwerkzeug behandelt werden: Vorsichtig ablegen und stets pfleglich behandeln.
 Eine zeitlang trug ich den Stift auch immer wieder mit zur Baustelle, bis sich der Staub der Innentaschen im Stift festgesetzt haben und eine etwas fummelige Reinigung notwendig wurde. 
Die Alternative kommt in einem wenig dezenten grün und dürfte mittlerweile bei allen Gewerken auf der Baustelle zu finden sein:

Der Tiefenlochmarker.
Dicke, wirklich unzerbrechliche Minen, die je nach Bedarf in verschiedenen Farben erhältlich sind.
Serienmäßig mit einer etwas zu weichen Mine, sollte man zumindest für Tischlerarbeiten auch auf HB wechseln.
Das Markieren von sägerauen Bohlen, am Mauerwerk oder rauen Estrich stellen keine Probleme dar, die Mine hält. 
Wenn es etwas genauer werden muss, ist dank dem integrierten Spitzer mit etwas Übung alles wieder spitz und in ganz seltenen Fällen nutzt man ihn dann vielleicht sogar seinem Namen entsprechend: Als Tiefenlochmarker. Wenn dabei die Mine herausgefahren wird, kann man sogar durch 4mm Bohrlöcher markieren.

Der integrierte Anspitzer im Tiefenlochmarker braucht etwas Übung, ist aber eine sehr gelungene Idee.
Bei Bedarf kann mit der ausgefahrenen Mine sogar durch eine 4mm Bohrung markiert werden.

Fazit:
Der gute alte Bleistift ist ein verlässlicher Allrounder, welcher bei mir durch den feinen Minenbleistift beim Zeichnen ergänzt wird.
Der Tiefenlochmarker glänzt vor allem auf der Baustelle und ist dort auch meine Empfehlung.
Bei der Arbeit mit Handwerkzeugen zeichne ich gerne mit dem Bleistift vor um ggf. korrigieren zu können und reiße dann mit einem Messer an.
So kann bspw. Querholz schon vorgeritzt werden und der Ausbrüche werden minimiert, Säge und Stecheisen finden eine Positionierungshilfe.

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