Papier statt Furnier – Möbel mit Comic tapezieren 

HPL, Furnier und Linoleum als Oberflächenbeschichtung kennen wir nun mittlerweile zu Genüge. Wie wäre es mit ein wenig Abwechslung zu den tristen, homogenen Oberflächen: Möbel werden schon seit Jahrhunderten mit Papier beklebt, vor allem bei Schrankinnenwänden oder Schubkästen finden sich hier häufiger florale Muster. So kann man auch heute noch bspw. dem alten Buffet mit gläsernen Türen mit diesen Mustern stilgerecht zu neuer innerer Schönheit verhelfen.
Bei einem Streifzug durch die belebten Straßen der Großstadt fiel mein Blick auf die Auslage des Comicladens: Hunderte von bunten Heftchen, die für 1€ pro Stück verkauft werden (ähnliche Angebote lassen sich selbstverständlich auch im Internet finden).
Statt weitere Jahrzehnte in alten Pappschachteln oder auf Dachböden zu fristen, möchte ich Sie in meiner Wohnung ein wenig zur Schau stellen. Ich bin zwar nicht unbedingt ein Comic-Liebhaber, jedoch umso mehr ein Fan der Ästhetik jeglicher s/w-Zeichnungen. 

Drei Euro ärmer beginne ich mit dem Zuschnitt: Das Format ist klein gewählt, um das anschließende Muster lebendiger werden zu lassen. Vollständige Seiten aus den Comics aufzukleben wurde zu plakativ wirken.
Allerdings möchte ich hier nicht dogmatisch werden, es darf geklebt werden, was gefällt.
Zur Verklebung eignet sich Methylcellulose (Tapetenkleister), Weißleim mit 1/4 Wasser verdünnt oder wer es noch ein wenig ballaststoffreicher mag: Mit Mehlkleber. Dazu einfach Mehl und Wasser in gleichen Mengen zu einer klumpenfreien Masse aufkochen lassen, abkühlen lassen und großzügig auftragen. 

Ein Objekt zum Bekleben, ein paar Zeitschriften, Schere, Bastelkleber, Pinsel und Geduld: Mehr braucht es nicht.
Der mit Wasser verdünnte Weißleim lässt sich problemlos mit einem Pinsel auftragen.
Ein Bildchen hier, ein Bildchen da: Man sollte sich hier nicht in Details verlieren, sondern auf ein stimmiges Gesamtbild achten.
Das fertige Ergebnis.
Übrigens lies sich auch dieser Hocker aus Kunststoff bekleben. Die Oberfläche wurde vorab mit 120er Korn angerauht.

Das Papier kann mit den Händen aufgelegt und glatt gestrichen werden. Je nach Papierstärke ist dabei ein wenig Gefühl nötig, sonst zerreißt man das Papier. Wer bspw. Tageszeitungen verwendet, sollte besonders vorsichtig arbeiten. Diese Comic-Oberfläche eignet sich selbstverständlich nicht für beanspruchte Oberflächen. Auch eine Versiegelung mit Klarlack schützt nicht zuverlässig vor Abrieb oder Feuchtigkeit. Eine Türfüllung, Rückwandinnenseiten, die Innenseiten einer Schmuckkiste oder Tischbeine könnten geeignete Platzierungen für diese Technik sein. Alternativ könnte man die Oberfläche bei einem Tisch auch mit einer Glasplatte schützen.
Viel Spaß beim Ausprobieren.

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