Zugegeben, es gibt wesentlich funktionalere Schärfstationen, aber wer meine Arbeiten kennt, weiß um meine Vorliebe für alte Techniken.
So war es vor ein paar Jahren mein Wunsch, eine Variante aus Holz zu bauen.
Der Tischler Franz Klausz hatte in einem seiner Videos mal eine Technik gezeigt, die auch bei Bootsbauern bekannt ist: Man komprimiert die Holzfasern mit einem Hammer und Stahldraht, hobelt die Oberfläche plan und wenn an diese Stelle nun Wasser gelangt, quillt das vorab komprimierte Holz auf.
So entsteht eine Dichtungslippe, die nach ein wenig Zeit wasserdicht wird.
Leider dauert es auch eben seine Zeit, bis das Holz ausreichend aufgequollen ist und bis dahin, läuft das Wasser durch.
Ich nutzte daher ein Paket Leinölkitt, um die Innenwände und Fugen meiner kleinen Holzkiste abzudichten. Zum Schluss habe ich noch einen halben Liter Leinölfirnis als Versiegelung verwendet. Nach zwei Wochen Härtungszeit ist die Kiste nun seit ein paar Jahren wasserdicht.
Die Arbeit kann man sich gewiss mit dem Kauf einer Wanne aus Kunststoff ersparen,
aber hin und wieder kann man den Pfad der Effizienz auch mal verlassen.
Zwei geschlitzte Leisten werden nun auf die Kiste gesteckt und dienen als Auflage für die Schleifsteine. Wird der nasse Schleifstein auf die gehobelten Leisten gelegt, fixiert die Adhäsion ihn ausreichend, um Schleifen zu können. Es braucht eigentlich keine weitere Fixierung. Da “eigentlich” nicht zuverlässig genug klingt, lege ich meist noch ein Baumwolltuch dazwischen.
Einfach und optisch passend zu meiner rustikalen Werkstatt – ich bin immer wieder begeistert von meiner kleinen Schärfstation.
Wer auf der Suche nach effizienteren Varianten ist, sollte unbedingt nach der “Schärfbibel” von Friedrich Kollenrott Ausschau halten.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.