Die etwas größere Hohlkehle – Restaurierung eines Gesims

Ein Nachbar auf meinem Handwerkerhof ist Antiquitätenhändler und bittet mich von Zeit zu Zeit um die Restaurierung von “Spezialfällen”, wie er immer so schön sagt.

Bei dem Gesims eines alten italienischen Kleiderschranks soll ein Profil ersetzt werden.

Passend zur aktuellen Holzwerken-Ausgabe musste dafür ein Spezialhobel gefertigt werden. Für solche Arbeiten baue ich mir jedoch nicht jedesmal einen neuen Hobel, sondern schraube einfach das passende Profil unter einen bestehenden Schrupphobel.

Solange das Ergebnis stimmt, kann ich bei meinen Arbeiten aber auch gut darüber hinwegsehen.

Farbkleckse, ein Längsriss, viele Macken und ein eingesägtes/abgebrochenes Profil. Es braucht definitiv ein wenig Liebe.
Glutinleim und Nägel. So lassen/ließen sich auch ohne Zwingen unebene Elemente wie Profile einfach fixieren.
Ein Reststück Profil dient zur Herstellung der Schablone.
Mit dem Messer ergibt sich quasi eine zerspanungsfreie Trennung. So kann das konvexe Stück als Orientierung beim anschließenden Hobeln genutzt werden.
Ich gebe zu, dieser Hobelaufbau ist nicht schön. Aber er funktioniert. Eine Rohrzwinge dient (eingespannt in die Vorderzange) als Hinterzange mit viel Klemmfläche.
Ein “paar” Hobelzüge später sieht das Ergebnis doch schon vielversprechend aus. Abschließend werden Übergang/Werkzeugspuren noch ein wenig zurecht geschliffen.
Fertig. Das gesamte Möbelstück wird nun in ein saftiges Grün getaucht. Dazu an anderer Stelle mehr.

Da das Möbelstück gestrichen wird, habe ich mir hinsichtlich der Oberfläche nicht zu viel Mühe gegeben. Es klingt komisch, aber Zeit ist eben auch Geld.

Unter der dicken Ölfarbe verschwinden solch kleine Spuren der Handarbeit dann auch ganz fix.

Alle Arbeitsschritte wurden stilecht mit Handwerkzeugen hergestellt. Es brauchte dazu lediglich einen Schlichthobel, Schrupphobel, Säge und einen Hammer. Vielleicht dient auch das wieder ein wenig als Inspiration, auch ohne großen Werkzeugpark auszukommen.

Mit erwähnten Nägeln und Fischleim brauchte es auch keine Zwingen oder abenteuerliche Zulagen.

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