Klapptisch – Teil 3: Perfekte Gehrungen und Drehzapfen

Die aufwändigste Arbeit – das Konturfräsen – wurde im letzten Teil abgeschlossen.
Es folgt das Verleimen der umlaufenden Gehrungen: Ein Arbeitsschritt, der Sorgfalt und Ruhe erfordert.
Die Kanten sind im unverleimten Zustand sehr anfällig für Beschädigungen. Und wie ein ehemaliger Arbeitskollege von mir leidvoll feststellen musste (als er ohne Handschuhe mit der frisch gesägten Gehrung in der Hand gegen den Türrahmen lief) auch sehr scharfkantig.
Zum Fixieren verwende ich gerne breites Packband, um ein Verrutschen beim Zuklappen zu vermeiden. Beim Leimauftrag ist weniger mehr: Gibt man zu viel Leim an, dann braucht es auch zu viel Kraft, um die Gehrungen wirklich dicht zu bekommen. Dünn auftragen und verstreichen erspart aufwendiges Entfernen des überschüssigen Leims und die Gehrungen lassen sich ohne großen Kraftaufwand dicht schließen. Es handelt sich letztlich dann auch nur um eine Kante, die keinen großen statischen Belastungen ausgesetzt ist.

Die fertig verleimt Gehrung. Die Kanten werden mit dem Schleifklotz großzügig gebrochen.

Beim Kantebrechen schleift man leider auch ein wenig der weißen Beschichtung weg.
Ich finde es ein nettes Detail, wer jedoch alles in weiß halten möchte, bricht die Kante durch das Klebeband. Dann kann mit einem Pinsel weiß nachlackiert werden und abschließend kann das Klebeband vollständig abgezogen werden.


Während die Platte trocknet, wird die Drehachse an den Stützen eingefräst.
In eine 8-mm-Nut wird eine 8mm Alu-Rundstange eingelegt. Zur Montage/Demontage wird in den Stützen noch ein Falz gefräst, der ein Fixieren der Eicheleiste ermöglicht. Die beiden schmalen Nuten werden mit einer kleinen eingeklebten Eicheleiste verblendet.
Genau hier ist mir rückwirkend allerdings ein kleiner Planungsfehler unterlaufen:
Es wäre wesentlich sinnvoller, die Alustange mit den Stützen zu verkleben, damit man auch nachträglich noch mit Unterlegscheiben die Höhe anpassen kann.
Für das fertige Möbel ist das kein Beinbruch, aber eine typische Erfahrung des Prototypenbaus:
Im CAD-Programm sind eben nicht alle Probleme nachzuvollziehen.

Keine Sorge, die dunklen Kanten verschwinden noch und die Radien werden nachgestochen. Die Unterlegscheiben sorgen für einen gleichmäßiges Fugenbild.

Im nächsten Teil erfolgt die Montage an einer Rigipswand.

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