Werkzeugspuren sind in der Holzberarbeitung bei vielen verpönt. Ein Blick über den Tellerrand zur Metallbearbeitung zeigt dagegen, dass ein paar Hammerschläge durchaus ihren Reiz haben können.
Der Kugelhammer dient eigentlich zum Treiben von Metallen.
Vereinfacht ausgedrückt ermöglicht er unter anderem das Formen von konkaven/konvexen Formen.
Etwas gedankenverloren hämmerte ich vor ein paar Tagen auf ein Stück Messing, um mich an dieser Technik zu probieren. Das darunterliegende Weichholz war anschließend voller Dellen – und sah überraschend spannend aus.
Warum also nicht das Holz direkt mit dem Kugelhammer bearbeiten und eine Optik erzielen, die ein wenig wie mit dem Hohleisen geschnitzt wirkt.
Ein wenig Vorsicht ist zudem auch bei der Kantenbearbeitung angebracht. Diese sollten mit gezielten Schlägen bearbeitet werden um ein Ausbrechen der Fasern zu vermeiden.
Es empfiehlt sich daher vor allem feinporiges, dichtes Holz wie Obsthölzer, Ahorn oder Birke. Vor allem dem schlichten Ahorn oder der Birke verleiht man so den Werkstücken eine interessante Note. Harte Hölzer wie Robinie oder Hainbuche zeigen sich von den Schlägen leider relativ unbeeindruckt, da spart man sich die Kraft besser.
Überhaupt braucht es schon ein wenig Ausdauer.
Daher empfiehlt sich diese Technik eher für kleinere Objekte wie Schüsseln oder Fronten.
Viel Spaß beim Nachmachen… oder schmunzeln.
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