Moderne Badezimmer wirken oft ein wenig steril – Kiefernholz bringt Wärme und Abwechslung ins triste Weiß.
“Wir hätten gerne Holz in unserem Badezimmer”.
Diese einfache und gleichzeitig komplizierte Aussage war die Basis dieser Auftragsarbeit.
Im sonst eher sterilen Weiß moderner Bäder sorgt Holz für Behaglichkeit.
Auch wenn man jedes Holz beim Namen kennt und Fachbegriffe wie Traverse, Fase, Ausklinken und Fälzen locker von den Lippen gehen, sollte man im Kundengespräch manchmal ein paar Schritte zurückgehen. Daher sind Erklärungen mit Skizzen schon fast Pflicht und lassen sich vor Ort meist schneller umsetzen, als eine CAD-Zeichnung.
Ein paar Muster der gängigsten Hölzer lassen einen zwar ein wenig wie den Vertreter im Möbelhaus wirken, vereinfachen das Gespräch vor Ort jedoch wesentlich.
Hier war ein astreiches, helles Holz gewünscht. Dennoch sollte ein deutlicher Kontrast zu dem sonst weißen Badezimmer entstehen, um es insgesamt etwas “wärmer/gemütlicher” wirken zu lassen.
Für die Wirkung im Raum eignen sich Beispielbilder von bisherigen Projekten oder aus dem Internet. Letzteres kann den Kunden auch als kleine Hausaufgabe gegeben werden.
Die Wahl fiel relativ schnell auf Kiefer. Neben der Farbe und den gewünschten Ästen besitzt diese eine dichte Oberfläche, die nach der Oberflächenbehandlung durchaus als pflegeleicht beschrieben werden kann. Eventuell muss hier austretendes Harz berücksichtigt werden, doch mit der entsprechenden Vorbereitung müssen sich die Kunden keine Sorgen machen.
Beim Einbau von Kiefermöbeln habe ich bislang immer wieder hören dürfen, wie angenehm dieser Geruch ist. Man sollte nicht unterschätzen, wie positiv diese Sinneswahrnehmung sich auf die Kundenzufriedenheit auswirkt. Viele verbinden damit schöne Kindheitserinnerungen, Urlaube in Alpenhütten oder das Wohnzimmer im Elternhaus – im besten Fall sind die Sinne so benebelt, dass die kleine Delle, die beim Ausladen entstanden ist, gar nicht erst wahrgenommen wird 😉
Bei der Gestaltung habe ich auf möglichst klare Linien geachtet, die der modernen Wohnung gerecht werden. Um sich gegenüber der großen Fliesen besser behaupten zu können, wurde etwas mehr Materialstärke als notwendig gewählt (27mm).
Die großzügige Fase sorgt durch die Länge der Diagonale für eine zusätzliche, optische Verbreiterung.
Zwar ist das Holz keiner intensiven Bewitterung wie im Außenbereich ausgesetzt, dennoch lauern auch in Feuchträumen ein paar kleine Fallen. Diese werden im dritten Teil besprochen.
Das waren die ersten Eindrücke, im zweiten Teil widmen wir uns dem Bau des Unterschranks.
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