Vor allem Möbel aus Nadelholz sind oft betroffen, aber auch die wenigsten Biedermeier-Möbel aus Kirschholz sind ohne Wurmspuren geblieben.
Über die Jahrhunderte haben sich daher auch eine Vielzahl an Möglichkeiten ergeben, um die Untermieter zu vertreiben.
Der Geruch von Eicheln soll die Würmer magisch anziehen und aus dem Holz locken,
laute Geräusche oder schrille Musik wird ebenfalls als wirkungsvolle Variante angepriesen (ob Modern Talking oder Andrea Berg geeigneter sind, wird noch wissenschaftlich untersucht).
Zumindest im gewerblichen Bereich ist letztere Variante laut Berufsgenossenschaft nicht gern gesehen, daher setzt man hier vor allem auf Chemie oder Hitze.
Hitze lässt das Eiweiß der Würmer gerinnen und ist eine weitestgehend zuverlässige Möglichkeit die Untermieter loszuwerden. Während sehr kleine Objekte in der Mikrowelle oder im Backofen Platz finden, wird es bei größeren Möbeln wie Schrankwänden schon etwas aufwendiger. Eventuell findet man in der Sauna ein wenig Platz oder in professionellen Trockenkammern. Meist ist der damit verbundene logistische Aufwand leider so groß, dass viele wohl von dieser Variante absehen.
Je nach Außentemperatur im Sommer kann das Möbelstück, eingewickelt in schwarze Folie, schon eine ausreichende Temperatur erreichen. Sofern im Winter Temperaturen von deutlich unter 0° erreicht werden, kann auch das den Wurm töten.
Essigsäure, Alkohol und Salmiakgeist zählen zu den bewährten Hausmittelchen.
Den Geruch von Essig hat man leider für lange Zeit in seinen Möbeln.
Ich bevorzuge daher vor allem die Behandlung mit Isopropanol und Salmiakgeist.
Salmiakgeist bzw. Ammoniaklösung ist nach meiner Erfahrung etwas schneller in seiner Wirkung, daher verwende ich es auch bei diesem Projekt. Bei gerbsäurehaltigen Hölzern wie Robinie oder Eiche kommt es dabei jedoch zu einer dunklen Färbung, dem sogenannten Räuchern. Ein Wurmbefall ist bei diesen Hölzern zwar unwahrscheinlich, doch da auch bei früheren Möbeln für manche Bauteilen aus Kostengründen Nadelholz statt teurem Eichenholz verwendet wurde, kann es dennoch zu einem Wurmbefall kommen.
Da es auch bei anderen Hölzern zu Verfärbungen kommen kann (helle Hölzer tendieren dazu grau zu werden) empfiehlt sich vorab ein kleiner Test oder die Verwendung von Isopropanol.
Der beißende Geruch von Ammoniak empfiehlt die Anwendung im Außenbereich oder gut belüfteten Räumen. Beim Verfahren mit Isopropanol empfiehlt sich selbiges, da die entstehenden Gase entzündlich sind. Da hier auch mit einer höheren Wartezeit geplant werden sollte, empfiehlt sich hier meiner Meinung nach eher ein direkter Auftrag oder ein injizieren mittels einer kleinen Spritze direkt in die Schadstelle.
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