Lochraster sind beliebt, doch wie bohrt man diese präzise? Spezielle Bohrer für die Oberfräse sind für hohe Drehzahlen zugelassen und so könnte die Oberfräse zum mobilen Bohrständer werden…
Ich arbeite seit Monaten an einer massiven Hobelbank nur mit Handwerkzeugen.
Das Projekt nähert sich dem Ende, während ich parallel schon mit der Planung einer modernen Werkbank begonnen habe.
Ein typisches 20mm-Lochraster soll natürlich auch hier vorhanden sein.
Für viele scheint das durchaus ein Problem zu sein: Rechtwinkliges Bohren mit dem Akkuschrauber ist nur bedingt zu empfehlen, der Ausleger der Ständerbohrmaschine ist für diese Anwendung zu kurz und nicht jeder besitzt einen mobilen Bohrständer.
“Mensch, was bin ich clever: Ich nehme einen 20-mm-Beschlagbohrer für die Oberfräse” dachte sich der Autor dieses Blogs.
Diese Beschlagbohrer sind für Drehzahlen über 20.000 Umdrehungen pro Minute zugelassen. Die Oberfräse erlaubt ein rechtwinkliges Eintauchen – klingt nach einer perfekten Kombination.
Der Dankbarkeit über diese tolle Idee gewiss, machte ich mich gut gelaunt ans Werk:
Doch dann folgt die Ernüchterung: Weder die Bench-/Raildogs von Veritas, noch von UJK
sitzen passgenau. Trotz intensiver Bemühungen (z.B. die Fixierung der Oberfräse mit Zwingen, um eine seitliche Bewegung auszuschließen) gelingt mir keine passgenaue Bohrung. Auf den Bildern lässt sich der Spalt deutlich erkennen.
Laut Hersteller werden die Bohrer mit etwas Übermaß hergestellt, um einen einfachen Einsatz der Beschläge zu gewährleisten. Der Name sagt es schon und wer regelmäßig bspw. Topfscharniere einlassen möchte, findet hiermit eine interessante Alternative zu bestehenden Systemen.
Auch wenn meine Idee gescheitert ist, möchte ich diesen Blog gerne veröffentlichen, um auf diese Abweichung hinzuweisen und Ärger zu vermeiden. Ganz günstig sind Beschlagbohrer leider nicht und zumindest ich habe leider sonst keine Verwendung für 20mm Bohrungen mit Übermaß.
Es gibt allerdings in dieser Größe passende Nutfräser, die exakt 20mm Durchmesser haben und (sofern eine Grundschneide vorhanden ist) auch tauchen können.
Durch die eingeschränkte Späneabfuhr sollte in mehreren Vorgängen gebohrt werden.
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Das ein Beschlagbohrer mit Übermaß gefertigt wird ist schade, aber wie du erklärt hast ja sinnvoll für den Verwendungszweck. Ein normaler 20mm Nutfräser mit Z2+1 Schneide wird auch nicht präzise genug gefertigt? Von dem würde man ja annehmen das "drin ist was drauf steht".